Medienmitteilung

NATIONALER ZUKUNFTSTAG - Schülerinnen und Schüler der 8H erkunden am 14. November für ihr Geschlecht untypische Berufe

04/11/2019 | Kantonales Amt für Gleichstellung und Familie

Die Berufswahl der Jugendlichen erfolgt noch immer sehr geschlechtsspezifisch. Um Mädchen und Jungen dazu zu motivieren, sich bei ihrer Berufswahl nicht von Genderklischees beeinflussen zu lassen, organisieren die Gleichstellungsbüros jedes Jahr das Programm NATIONALER ZUKUNFTSTAG. Viele Betriebe und Institutionen sind sich der Nachwuchs-Problematik sowie den Vorteilen einer Geschlechterdurchmischung in ihren Teams bewusst und unterstützen die Jugendlichen bei einer untypischen Berufswahl.

Wie jedes Jahr am zweiten Donnerstag im November werden die Schülerinnen und Schüler der 8H (6. Primarklasse) ihre Schulzimmer verlassen, um Berufe zu erkunden, die für ihr Geschlecht untypisch sind. Auf diese Weise können sie die Vielfalt ihrer Zukunftsperspektiven besser erfassen. Ausserdem werden Mädchen und Jungen darin bestärkt, ihre Berufswahl und Zukunftsplanung an ihren tatsächlichen Wünschen und Talenten zu orientieren.

Der Nationale Zukunftstag ist kein Berufsberatungstag. Vielmehr bietet er die Gelegenheit, die Berufswelt ganz ohne stereotypische Rollenvorstellungen zu erkunden. Die Grundidee besteht in einer Umkehrung der traditionellen Berufsbilder: Die Mädchen erkunden hauptsächlich technische Bereiche, die Jungen Gesundheits- und soziale Berufe.

Den Schülerinnen und Schülern stehen zwei Möglichkeiten offen: Sie können eine Person zur Arbeit begleiten oder sie nehmen an einem der 25 kollektiven Workshops im Ober- und Unterwallis teil, die von Betrieben und Institutionen in den folgenden Bereichen organisiert werden.

Für Mädchen:

  • Ein Tag als Polizistin
  • Mädchen in der Landwirtschaft und Natur
  • Ein Tag als Informatikerin
  • Mädchenparlament
  • Mädchen-bauen-los!
  • Mädchen-planen-los!
  • Mädchen-Technik-los!
  • Ein Tag als Winzerin

Für Jungen:

  • Ein Tag als Kundenberater
  • Ein Tag als Schneider
  • Ein Tag in der Sozialen Arbeit
  • Ein Tag als Fachmann Betreuung (Kinderbetreuung / Betagtenbetreuung)
  • Jungs entdecken Gesundheitsberufe

Betriebe und Institutionen
Den teilnehmenden Betrieben und Institutionen bietet der Zukunftstag die Gelegenheit, potenziellem Nachwuchs die Türen zu öffnen und ihren Tätigkeitsbereich vorzustellen. Angesichts des sich abzeichnenden Fachkräftemangels ist dies ein Mittel, Mädchen und Jungen an untypische Berufe und Arbeitsbereiche heranzuführen. Ausserdem wissen die Arbeitgeber vermehrt um die Vorteile von geschlechterdurchmischten Teams.

Rückblick
Der Nationale Zukunftstag ist ein Projekt, das vom SBFI, dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation, finanziell unterstützt wird. Das Projekt wurde 2001 in der Schweiz als «Nationaler Tochtertag» lanciert und richtete sich ausschliesslich an die Mädchen. Mit der Absicht, das Konzept auch für die Jungen zugänglich zu machen, hat das Wallis 2009 ein kantonales Projekt unter dem Namen Berufswahl für alle! lanciert. 2016 schloss sich der Kanton dem nationalen Projekt der Gleichstellungsfachstellen und -kommissionen an, dass inzwischen unter dem Namen NATIONALER ZUKUNFTSTAG auch auf die Jungen ausgeweitet wurde. Das Ziel dieser Tage war jedoch stets das gleiche: Mädchen und Jungen dazu motivieren, für ihr Geschlecht untypische Berufe zu erkunden.

Zahlen
Obschon sich langsam eine Veränderung feststellen lässt, bleibt die Berufswahl in der Schweiz immer noch stark geschlechtsspezifisch. 2017 waren 89,7 Prozent der Personen, die eine Ausbildung im Gesundheitsbereich angefangen hatten, Frauen. Im Sozialwesen betrug der Frauenanteil 85,3 Prozent. Im Gegensatz dazu betrug der Frauenanteil unter den Personen, die eine Berufsbildung in der Informatik begannen, 6,8 Prozent und im Ingenieurswesen und in den technischen Berufen 6,5 Prozent.

www.nationalerzukunftstag.ch

Das Kantonale Amt für Gleichstellung und Familie kann Ihnen auf Wunsch die Liste der Betriebe und Institutionen, die Workshops organisieren, zur Verfügung stellen.