Medienmitteilung

Tigermücke in Monthey

16/10/2019 | Dienststelle für Landwirtschaft

Infolge der von Wissenschaftlern bestätigten Entdeckung eines ersten Exemplars der Tigermücke in Monthey haben die Kantonsbehörden die Kontrollen verstärkt und Massnahmen zur Verhinderung einer Ausbreitung umgesetzt. Tigermücken wurden bereits in anderen Kantonen nachgewiesen und nach aktuellem Wissensstand sind die in der Schweiz etablierten Tigermücken keine Krankheitsträger. Deshalb stellt der Stich dieses Insekts kein besonderes Risiko für die Bevölkerung dar. Obwohl seine Verbreitung in naher Zukunft als wahrscheinlich gilt, lässt das in Monthey gefundene Exemplar zum jetzigen Zeitpunkt nicht darauf schliessen, dass es sich um eine dauerhafte Ansiedlung der Tigermücke im Kanton handelt. Die Bevölkerung wird aufgerufen, temporäre Wasseransammlungen im städtischen Gebiet so weit wie möglich zu vermeiden und jeden Verdacht zu melden.

Nach dem Tessin, Graubünden, Basel, Zürich und kürzlich auch Schaffhausen und Genf ist die Tigermücke nun auch im Wallis aufgetreten. Sie breitet sich seit einigen Jahren ständig weiter in Europa aus. Die Identifizierung des aus Ostasien stammenden Insekts, das man in der Stadt Monthey gefunden hat, wurde von Wissenschaftlern bestätigt.

Die Kantonsbehörden haben die Kontrollen von Orten, an denen Larven auftreten könnten, lokal verstärkt und gezielte Aktionen zur Vernichtung von allfälligen Populationen durchgeführt. Auf Kantonsgebiet wurden mit Fallen, die in St-Maurice, Martinach und Brig-Gamsen neun Mal jährlich aufgestellt werden, bereits präventive Massnahmen eingeführt.

Das in Monthey gefundene Exemplar lässt zum jetzigen Zeitpunkt nicht darauf schliessen, dass es sich um eine dauerhafte Ansiedlung dieser Art im Kanton handelt. Trotzdem muss wahrscheinlich in naher Zukunft damit gerechnet werden.

Die Tigermücke ist eine invasive, besonders unerwünschte Mückenart. Sie fungiert als potenzieller Vektor für «exotische» Krankheiten wie das Dengue-, Zika- und Chikungunya-Fieber. Bisher hat sich innerhalb der Schweiz oder des Wallis niemand mit einer dieser Krankheiten angesteckt. Nach aktuellem Wissensstand sind die in der Schweiz etablierten Tigermücken mit keinem der obgenannten Viren infiziert und ihr Stich stellt daher kein besonderes Risiko für die Bevölkerung dar. Das kleine Insekt, dessen Flugweite nur wenige hundert Meter beträgt, konnte sich dank internationaler Warentransporte und Klimaerwärmung verbreiten. Die Reproduktion findet vorzugsweise im urbanen Raum statt. Das Weibchen legt seine Eier üblicherweise in kleinen vorübergehenden Wasseransammlungen ab: Wasserlachen im städtischen Gebiet, wie Untersetzer von Blumentöpfen, nasse Planen, Gullys usw. Die Larven können sich in natürlichen Teichen und Wasserflächen, die von einheimischen Arten bevölkert sind, insbesondere aufgrund der natürlichen Feinde nicht entwickeln.

Laut Studien aus anderen betroffenen Gebieten kann die Ausbreitung der Art nur durch Massnahmen direkt an den Eiablageorten gestoppt werden. Die Bevölkerung wird aufgerufen, die Bildung kleiner Wasseransammlungen und kleiner stehender Wasserstellen so weit wie möglich zu verhindern und jeden Verdacht zu melden. Dazu sollte ein Foto und, wenn möglich, ein Exemplar in einem kleinen Behälter (Zündholzschachtel) an Professor Daniel Cherix, regionaler Koordinator des nationalen Kompetenzzentrums für die Tigermücke (Université de Lausanne, Département d'écologie et d'évolution, 1015 Lausanne, daniel.cherix@unil.ch) geschickt oder der Fall auf folgender Webseite gemeldet werden: www.moustiques-suisse.ch, unter «signalement moustiques».

Woran erkennt man eine Tigermücke?

Die Tigermücke...
- befindet sich nicht in der Natur, sondern in urbanen Gebieten
- kann auch tagsüber aktiv sein (stechen)
- ist mit ausgestreckten Beinen nicht grösser als ein 5-Räppler und ihr Körper misst ungefähr 5 mm (kleiner als die meisten einheimischen Mückenarten)
- ist schwarz-weiss gestreift (Achtung: mehrere einheimische Arten weisen eine ähnliche Musterung auf)
- hat einen weissen Streifen auf der Brust
- hat Beine mit weissen Gelenken
- hebt die Hinterbeine hoch, wenn sie zusticht (wie andere exotische Mückenarten).