Im Herzen der römischen Stadt von Forum Claudii Vallensium

(IVS).- Staatsrat Jacques Melly, Vorsteher des für die Archäologie zuständigen Departements, hat über die diesjährigen Ausgrabungen in Martinach auf dem Gelände der römischen Hauptstadt des Wallis informiert. Diese bringen wichtige Informationen über die Organisation der Stadt über ihre Ausdehnung, die verschiedenen bestehenden Quartiere ( Insulae ) und die vielfältigen Lebensraumtypen. Zu den wichtigsten Ergebnissen dieser Ausgrabungen sind unter anderen, architektonische Fragmente des Haupttempels der antiken Stadt oder ein Peristylhaus (Garten im Innenhof mit umgebenden Säulengang).

„Die von den Archäologen des Staates Wallis durchgeführten Ausgrabungen erlauben eine meisterliche Vervollständigung der Kenntnisse des Forum Claudii Vallensium, wie die antike Stadt Martinach damals benannt war.“ erklärte Jacques Melly. Bedeutende architektonische Kalkstein–Blöcke wurden gefunden, die glücklicherweise ihrer Zerstörung in einem Kalkofen entgangen sind. Sie gehörten dem Haupttempel der römischen Stadt. Ihre Studie wird zahlreich Einblicke in die Architektur dieses Denkmals bringen, dessen Podium 1901 ausgegraben wurde.

Nicht weit entfernt, wurde ein Teil eines neuen Domus mit Innengarten entdeckt. Es handelt sich um ein Peristylhaus, das jeder Notabel besitzen sollte, wenn er zeigen wollte, dass er die „römische Art zu leben“ angenommen hatte. Solche Häuser mit ihren Annehmlichkeiten und reichem Dekor sind nur in den "schönen Quartiere " der römischen Stadt zu finden, in Insulae die dem Forum, dem Herzen der römischen Stadt angrenzten.

Die vorgestellten Baustellen zeigten übrigens, dass nach der Römerzeit, die Dranse oder ein von seinen ungestümen Flussarmen, einen breiten Graben um die Stadt geschlagen und alles auf seinem Weg mitgerissen hat. Sie zeigen auch, dass derselbe, wahrscheinlich bei einer Eisschmelze, in einem alten Fossilenlauf wieder eingeflossen ist, der in römischer Epoche noch gut in der Topographie markiert war.