Ein ehrgeiziges, visionäres und verbindendes Regierungsprojekt      

(IVS).- In seiner Septembersession 2013 wird der Grosse Rat den Rahmenkreditantrag sowie die ersten zwei Sachkredite für die etappenweise Umsetzung des Projekts «Campus Valais Wallis» behandeln. Die Stadt Sitten ihrerseits lancierte die ersten Arbeiten in diesem Zusammenhang. Es ist Zeit für den Kanton, über dieses Leitprojekt mit einem einstweiligen Gesamtbudget von 398 Millionen Franken Investitionskosten und 21,4 Millionen Franken Betriebskosten Bilanz zu ziehen.

Das 2011 in Partnerschaft mit der ETH Lausanne gestartete Regierungsprojekt «Campus Valais Wallis» kann heute auf namhafte Partnerschaften zählen: die EPFL Valais Wallis, die HES-SO Valais-Wallis, die Stiftung The Ark und die Stadt Sitten. Seit den ersten Gesprächen mit der ETHL verschrieb der Staatsrat dieses Projekt einem klaren politischen Willen zur Weiterentwicklung des ganzen Kantons.

In seiner Botschaft an den Grossen Rat zur Erlangung der Zustimmung des Gesetzgebers für die Bewilligung eines Rahmenkredits und der ersten zwei Sachkredite für die Realisierung dieses Projekts beschreibt der Staatsrat konkret den künftigen Campus Valais Wallis. Er besteht aus:

·         der EPFL Valais Wallis, der HES-SO Valais-Wallis;

·         Infrastrukturen für die Einrichtung von Unternehmen, die an einer Interak-tion mit den Akteuren des Campus interessiert sind;

·         Start-ups, die unter anderem aus den Forschungs- und Innovationstätigkeiten der ETHL sowie der HES-SO Valais-Wallis hervorgehen;

·         Innovationsbereichen mit der Stiftung The Ark und seiner operativen Abteilung «Cimark».

Die EPFL Valais Wallis besteht aus mindestens elf Lehrstühlen, von denen sieben vom Kanton Wallis eingerichtet und finanziert werden. Sieben Lehrstühle entstehen im Bereich Energie, einer in Biotechnologien und drei im Bereich Gesundheit (Bioengineering). Zum Schluss werden mehr als 150 Forscher der ETHL im Wallis arbeiten. Der Bereich HES-SO Valais-Wallis umfasst die Fachhochschulen für Ingenieurwissenschaften und Gesundheit.

Diese Bildungs- und Forschungsakteure bilden in enger Zusammenarbeit mit jenen der Stiftung The Ark und den Unternehmer eine vollständige Innovationswertschöpfungskette. Die Partnerschaft zwischen der ETHL und der HES-SO Valais-Wallis ist ein Novum in der Schweiz. Dank dem Umzug der Hochschule für Ingenieurwissenschaften der HES-SO Valais-Wallis an den Standort beim Bahnhof Sitten verfügt sie über bedürfnisorientierte Infrastrukturen zur Gewährleistung ihrer Weiterentwicklung und ihres Fortbestands. Dasselbe gilt für die Hochschule für Gesundheit.

Das Gesundheitszentrum Mittelwallis nimmt ebenfalls an diesem Projekt teil. Es wird somit vollumfänglich von diesen Bildungs- und Forschungstätigkeiten profitieren. Zum Schluss begünstigen diese Partnerschaften und Tätigkeiten die Ansiedlung eines Innovationsviertels, wenn nicht einer Antenne des Wissenschaftsparks der Schweiz.

Ein Projekt in Etappen

Der Campus wird je nach verfügbaren finanziellen Mitteln des Kantons und der Projektbeteiligten schrittweise und in Etappen realisiert. Für jede Bauetappe des Campus wird dem Grossen Rat ein spezifischer Sachkredit vorgelegt.

Die erste Etappe der Realisierung des Campus besteht aus der Ansiedlung der EPFL Valais Wallis im Gebäude an der Rue de l'industrie 17 (vormalig Valrhône), dessen Räumlichkeiten der Kanton von der Stadt Sitten mietet, und aus dem Bau der vorindustriellen Plattformen des BioArk in Monthey und des BioArk in Visp. Die Inbesitznahme der Räumlichkeiten durch die EPFL Valais Wallis ist für den Herbst 2014 vorgesehen.

Das neue Gebäude, für das ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben wurde, der vom Sittener Büro Evequoz-Ferreira gewonnen wurde, ist im Prinzip ab 2016 bezugsbereit. Hierbei können die Innovationsbereiche sowie ein Teil der EPFL Valais Wallis im Campus untergebracht werden. Die Infrastrukturen werden ab 2018 erweitert, um die Hochschule für Ingenieurwissenschaften sowie jene für Gesundheit unterzubringen.

Ein anderer Teil der Räumlichkeiten der EPFL Valais Wallis wird im Gesundheitszentrum Mittelwallis eingerichtet. Die Westschweizer Rehabilitationsklinik SuvaCare in Sitten wird die Lehrstühle der EPFL Valais Wallis im Zusammenhang mit den Forschungstätigkeiten im Bereich der Neuroprothesen und der motorischen Rehabilitation beherbergen. Auch das Spital Sitten wird vom einen oder anderen dieser Bildungs- und Forschungsaspekte betroffen sein und dies umso mehr, als dass sich die Hochschule für Gesundheit in unmittelbarer Nähe des Spitals ansiedeln wird.

Und schliesslich ergänzen die schweren Installationen im Zusammenhang mit der Energie, insbesondere die Wasserkraftturbinen und die Prüfstände «Staumauer und Wasserabfluss» jene der Grünen Chemie an der Rue de l'industrie und beenden damit die Struktur «Energypolis».

Das Globalbudget beläuft sich auf 398 Millionen Franken Gesamtinvestitionskosten, wovon 250 Millionen zulasten des Kantons gehen, und 21,4 Millionen Franken Betriebskosten, wovon in einer ersten Phase 11,5 Millionen Franken zulasten der öffentlichen Hand gehen.