(IVS).- Die Walliser Textilreinigungen verbrauchen jährlich rund 5'000 kg chlorhaltige Lösungsmittel. Auf Initiative der Dienststelle für Umweltschutz (DUS) wurde nun für die Regelung der Umwelt­kontrollen in Walliser Textilreinigungen eine Vereinbarung mit dem Verein Kontrollstelle Textil­reinigung Schweiz (VKTS) geschlossen.  Diese öffentlich-private Partnerschaft trat am 1. Januar 2012 in Kraft. Die öffentlich-private Partnerschaften zur Kontrolle von Anlagen zu fördern, entspricht auch dem Willen von Departementvorsteher Jacques Melly.

Der Kanton Wallis ist das zweitgrösste Zentrum der chemischen Industrie in der Schweiz. Aber Stoffe, die schädlich für die Umwelt oder die Gesundheit sein können, kommen nicht nur in den Grossindustrien zum Einsatz. So verbrauchen auch die Walliser Textilreinigungen jedes Jahr an die 5'000 kg chlorhaltiger Lösungsmittel, eine Menge, die ausreichen würde, um 125 Milliarden Liter Trinkwasser oder 14 Milliarden Liter Luft zu verschmutzen.

Auf Initiative der DUS wurde nun mit dem VKTS eine Vereinbarung zur Kontrolle der Walliser Textilreinigungen getroffen. Mit dem Ziel, die Luftqualität zu verbessern und einen optimalen Umgang mit Sonderabfällen zu gewährleisten, können mit dieser öffentlich-privaten Partnerschaft die gesetzlich vorgeschriebenen Kontrollen an Fachleute der Branche übertragen werden. Dies erlaubt der DUS, sich auf die aufwändigeren Kontrollen in Industrie und Gewerbe zu konzentrieren.

Die Branchenvereinbarung trat per 1. Januar 2012 in Kraft und betrifft die 19 Textilreinigungen im Kanton, die mit Perchlorethylen (Erklärung s. unten) arbeiten. Die Textilreinigungen mit gesetzeskonformen Anlagen erhalten nach der Kontrolle vom VKTS ein Umweltschutz-Zertifikat ausgestellt. Die acht Geschäfte, die nicht mehr mit chlorhaltigen Lösungsmitteln arbeiten, sind von der Kontrollpflicht befreit.

Im Allgemeinen ist es Aufgabe der DUS, potentiell umweltgefährdende Anlagen einer Kontrolle zu unterziehen, nicht nur bei den Grossindustrien im Kanton (z. B. Raffinerie, Chemie- und Aluminium-Industrie) und bei gewissen Anlagen von Privaten (z. B. Heizungen, Öl-Tanks, Jauchegruben), sondern auch bei den KMU, wie Textilreinigungen, Autogaragen, Karosseriewerkstätten oder Tankstellen.

Dies ist für die DUS die vierte Branchenvereinbarung, die sie mit einem Berufsverband eingeht. Dies entspricht auch der politischen Überzeugung des Departementchefs, Staatsrat Jacques Melly, öffentlich-private Partnerschaften zu fördern, insbesondere in Zusammenhang mit Kontrollen in Handwerks- und Gewerbebetrieben. Auch die Kontrolle der Gasrückführung an Tankstellen sowie die Kontrolle von Garagen und Karosseriewerkstätten sind bereits delegiert worden. Das Wallis ist nach Genf der zweite Kanton der Westschweiz, der mit dem VKTS eine solche Kontrollvereinbarung unterzeichnet hat.