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3. Rhonekorrektion - EPFL studiert künftiges Verhalten der Rhone bei Martigny an einem physikalischen Modell in 3D

04/06/2019 | Dienststelle Hochwasserschutz Rhone

Die für Martigny im Rahmen der 3. Rhonekorrektion (R3) geplanten Sicherungsarbeiten sind Gegenstand eines physikalischen Modellversuchs in 3D, den die EPFL (Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne) im Auftrag des Departements für Mobilität, Raumentwicklung und Umwelt und dessen Amtes Rhonewasserbau durchführt. Dazu wurde ein komplettes Flusslandschaftsmodell aufgebaut, an dem Wasserbau-Spezialisten Hochwasser simulieren sowie Erosions- und Geschiebetransportvorgänge beobachten und analysieren können.

Die EPFL hat das Rhoneknie bei Martigny in einem Modell im Massstab 1:52 nachgebaut, so wie es sich nach Abschluss der R3-Sicherungsarbeiten (voraussichtliche Planauflage 2020) präsentieren wird. Damit sollen das Verhalten des Flusses in seinem künftigen Verlauf studiert und die geplanten Arbeiten, sprich deren Kosten, optimiert werden. Die hier von der Rhone beschriebene Biegung um 90 Grad, die natürliche Flussbettverengung und der Zufluss der Dranse stellen nämlich eine technisch anspruchsvolle Herausforderung dar, zu deren Bewältigung es eben dieses physikalischen Modells bedarf.

An dem in der Werkhalle «OctoFer» der TMR in Martigny auf einer Fläche von 400 m2 aufgebauten Modell liess sich anhand erster Hochwassersimulationen bereits nachweisen, dass die Sicherungsarbeiten der 3. Rhonekorrektion die Überflutungsgefahr beseitigen werden. Nun sind ökomorphologische Untersuchungen in Gang, um die Sedimentverschiebungen und die Erosionsvorgänge zu beobachten. Gemessen wird mit Instrumenten der neuesten Generation, die Resultate mit einer Messgenauigkeit im Zehntelmillimeterbereich liefern. Das physikalische Modell bildet ein Gebiet ab, das sich von der Branson-Brücke (Gde. Fully) bis zur Autobahnraststätte Gr. St. Bernhard erstreckt, also 2.3 km lang ist. Ergänzt wird es durch ein zweidimensionales, ebenfalls von der EPFL entwickeltes Computermodell, das bis unterhalb die Trient-Einmündung reicht und somit eine Länge von insgesamt 5.3 km erfasst.

Mit dem physikalischen Modell des Rhoneknies wird seit September 2018 gearbeitet, und es wird bis Anfang 2020 in Funktion bleiben. Es ist dies der dritte physikalische Modellversuch, den die Eidgenössischen Technischen Hochschulen für die 3. Rhonekorrektion durchführen. Der erste, von der EPFL 2005 realisiert, befasste sich mit der Prioritären Massnahme (PM) Visp und der zweite, der 2018 von der ETH Zürich konzipiert wurde, mit der Einmündung der Gamsa. Wohl dienen die physikalischen Modellversuche dazu, die R3-Bauarbeiten zu optimieren und den Nachweis dafür zu erbringen, dass sie den Fluss unter Kontrolle bringen werden, gleichzeitig bieten sie der EPFL aber auch eine Gelegenheit, ihre Studierenden in angewandter Forschung auszubilden.

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