Medienkonferenzen

Bewässerung und Frostschutzbekämpfung - Beispiel der Genossenschaft des Grand Blettay in Fully

23/05/2019 | Dienststelle für Landwirtschaft

Nach dem verheerenden Frost im April 2017, bei dem im Obst- und Weinbau der Rhoneebene grosse Schäden angerichtet wurden, hat der Staat Wallis einen Rahmenkredit gesprochen. Damit wurden Bekämpfungsmassnahmen, beispielsweise im Bereich Bewässerung, umgesetzt. Die Genossenschaft des Grand Blettay in Fully ist ein Beispiel eines gelungenen Gemeinschaftsprojekts. Es wird insbesondere im Rahmen der 3. Rhonekorrektion (R3) finanziell unterstützt.

Angesichts des Ausmasses der Frostschäden im Jahr 2017, die der Walliser Obst- und Weinbau hinnehmen musste, gewährte der Grossrat im September 2017 einen Rahmenkredit von 35,2 Millionen Franken. Der Schwerpunkt lag auf der Umsetzung von Gemeinschaftsprojekten und der Elektrifizierung der Bewässerungssysteme, mit dem Ziel einer Rationalisierung und Modernisierung der bestehenden Netzwerke. Für insgesamt über 20 Millionen Franken wurden bereits fünf Projekte auf einer Fläche von rund 100 Hektaren umgesetzt und 15 Projekte werden derzeit geprüft. 2,7 Millionen Franken werden aktuell in Bewässerungs- und Frostbekämpfungsmassnahmen investiert. In mehr als elf Gemeinden wurden Projekte in Angriff genommen, sowohl im Wein- als auch im Obstbau.

Die Projekte fügen sich in die Wasserstrategie des Kantons Wallis ein. Sie werden in enger Zusammenarbeit mit der Dienststelle für Landwirtschaft und der Dienststelle für Umwelt durchgeführt. Aufgrund eines Inventars der bestehenden Brunnen wurde ein Rationalisierungspotenzial ermittelt. Nicht zuletzt dank der über 30-jährigen Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum für alpine Umwelt (CREALP) richtete der Kanton Wallis eines der schweizweit fortschrittlichsten Systeme zur Grundwasserüberwachung ein. Die Projekte zur Bewässerung und Frostschutzbekämpfung gehen in dieselbe Richtung. Die Rationalisierung der vorhandenen Netzwerke gewährleistet einen optimalen Umgang mit den Wasserressourcen.

Das in Fully vorgestellte Projekt ist in Bezug auf die Umsetzungsgeschwindigkeit und die Rationalisierung der Infrastrukturen vorbildlich. Dank dem zentralisierten Pumpsystem konnten 20 bestehende einzelne Brunnen ersetzt werden. Die Verfahren auf Kantons- und Bundesebene im Hinblick auf die Genehmigung des Projekts und die Vergabe der Beiträge waren in weniger als sechs Monaten abgeschlossen. Von einer Gesamtinvestition von 993’000 Franken wurden 496’500 Franken im Rahmen der landwirtschaftlichen Begleitmassnahmen der 3. Rhonekorrektur (Kanton, Bundesamt für Umwelt) und 287’000 Franken im Rahmen der Strukturverbesserungen (Kanton, Gemeinde, Bundesamt für Landwirtschaft) gewährt.

Diese Projekte stärken die lokale Produktion in Spezialkulturen und schützen die Ernteerträge. Sie zielen auf eine Modernisierung der Bewässerungsinfrastrukturen ab, die den Schutz der Kulturen in Frostperioden und eine Wasserversorgung in Dürreperioden sicherstellen.