Medienmitteilung

Finanzlage der Walliser Munizipalgemeinden

21/02/2013 | Dienststelle für innere und kommunale Angelegenheiten

(IVS) Die Finanzlage der 141 Walliser Gemeinden kann per 31. Dezember 2011 insgesamt als sehr gut bezeichnet werden. Der im 2004 eingerichtete Gesetzesrahmen kommt somit in vollem Umfang zum Tragen. Dies sind die Haupterkenntnisse aus dem Bericht über die Gemeindefinanzen 2011.

Die 141 Munizipalgemeinden verzeichnen bei der Selbstfinanzierungsmarge per 31. Dezember 2011 ein Rekordergebnis von über 435.1 Millionen. Der Ertragsüberschuss nach Abschreibungen beziffert sich auf 146.5 Millionen. Mit netto 357.3 Millionen wurde ein bis dato noch nie erreichtes Investitionsvolumen getätigt. Der Finanzierungsüberschuss beläuft sich auf 77.8 Millionen. 137 Gemeinden verfügen über ein Eigenkapital von 1'528.8 Millionen, während 4 Gemeinden einen Bilanzfehlbetrag von 179.7 Millionen aufweisen, wovon 178.5 Millionen einzig auf Leukerbad entfallen.

Die positive Entwicklung der Finanzlage der Walliser Gemeinden hält seit 2004 ununterbrochen an. Die vier Gemeinden, deren Finanzlage schwierig ist, sind beim Kanton bekannt. Zwei von ihnen werden durch das Finanzinspektorat (FI) verfolgt, welchem die Kontrolle der vom Staatsrat auferlegten Finanzpläne mit Sanierungsmassnahmen obliegt. Zudem verfolgt es auch die Einhaltung der Bestimmungen des Sanierungsvertrags von Leukerbad.

Laufende Rechnung: ein Cash Flow von über 435.1 Millionen

Mit einem Gesamtertrag, der erstmals die 2-Milliarden-Grenze übersteigt, und einem Gesamtaufwand von 1'638.3 Millionen resultiert in der Laufenden Rechnung eine Selbstfinanzierungsmarge – Cash Flow – von 435.1 Millionen. Nach Berücksichtigung der ordentlichen Abschreibungen von 224.3 Millionen, der zusätzlichen Abschreibungen von 62.9 Millionen und der Abschreibungen des Bilanzfehlbetrages von 1.4 Millionen beläuft sich der Ertragsüberschuss auf. 6.5 Millionen.

Nettoinvestitionen von 357.3 Millionen

Die Bruttoinvestitionen erreichen mit Fr. 483.3 Millionen ein Rekordvolumen. Nach Abzug der Subventionen und Beteiligungen Dritter in der Höhe von 126 Millionen ergibt dies Nettoinvestitionen von 357.3 Millionen. Im 2011 fällt dieser Betrag demnach erneut höher aus als die Nettoinvestitionen des Kantons von 228 Millionen. Dies lässt das finanzielle Gewicht der Gemeinden in der Walliser Wirtschaft sehr deutlich erkennen. Falls sich diese Investitionstätigkeit im 2012 fortsetzen kann, würde dies der antizyklischen Rolle entsprechen, welche die öffentliche Hand verfolgen sollte.

Finanzierungsüberschuss von 77.8 Millionen

Die Rechnung 2011 schliesst mit einem Finanzierungsüberschuss von 77.8 Millionen. Trotz des beachtlichen Investitionsvolumens bedeutet diese eine Zunahme im Vergleich zu 2010, begünstigt durch ausserordentliche Erträge aus dem Heimfall von Wasserkraftanlagen.

Finanzkennzahlen

Die fünf Finanzkennzahlen, welche durch den Kanton Wallis erhoben werden, erreichen alle die Bewertung „grün“:

  • Sehr gut 5 für den Selbstfinanzierungsgrad
  • Sehr gut 5 für die Selbstfinanzierungskapazität
  • Genügend 5 für die Einhaltung der 10 % bei den ordentlichen Abschreibungen
  • Schwache Verschuldung 5 für die Verschuldung pro Einwohner
  • Sehr gut 5 für die Brutto-Schuldenvolumenquote

Schlussfolgerungen

Der Bericht 2011 bekräftigt die Feststellung, dass die Finanzlage der Gemeinden insgesamt als „sehr gut“ bezeichnet werden kann. Diese positive Zwischenbilanz stärkt die Regierung in ihrer Überzeugung, dass der im 2004 eingerichtete Gesetzesrahmen seine Richtigkeit hat. Freilich sind diese guten Ergebnisse ein Abbild der guten Wirtschaftslage. Sie sind aber auch das Resultat der täglichen Arbeit und des Engagements aller Akteure in den Gemeinden im Dienste ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger.

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