Medienmitteilung

Ein Aufruf der Dienststelle für Jagd

14/05/2013 | Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere
Bis zu 70 tote Rehkitze jedes Jahr wegen Frühmahd und freilaufender Hunde

(IVS).- Rehe und Hirsche bringen ihre Jungen im Mai und Juni zur Welt. Jedes Jahr kommen bis zu 70 Jungtiere um. Der Grund: Sie werden von freilaufenden Hunden gerissen oder von Mähmaschinen verstümmelt. Landwirte können vorbeugend das sog. "Verblenden" anwenden oder die Kitze, unter Beachtung einiger Vorsichtsregeln, umplatzieren.

Im Mai und Juni bringt ein Grossteil des Schalenwilds seine Jungen zur Welt. In ihren ersten Lebenswochen sind die jungen Tiere besonders gefährdet. Die Ricke (weibliches Reh) gebärt ihre Jungen oft auf einer Wiese am Waldrand, wo sie dann für drei Wochen bleiben und leicht Angriffen von freilaufenden Hunden zum Opfer fallen. Weitere Gefahr droht den Neugeborenen von landwirtschaftlichen Mähmaschinen. Gemäss Statistik der letzten 5 Jahre gehen jährlich durchschnittlich 54 Tiere verloren, doch kommt es auch vor, dass in einem Jahr bis zu 70 Rehkitze umkommen. Zweifellos sind die Zahlen in Wahrheit noch höher, denn nicht alle Fälle werden überhaupt bemerkt oder dem Wildhüter gemeldet.

Aufruf an Hundehalter und Landwirte

Hunde sollten in diesem Zeitraum besonders gut beaufsichtigt und auf Spaziergängen nicht von der Leine gelassen werden. Dieser Aufruf richtet sich auch an die Tourismusbranche, damit auch Feriengäste, welche Hunde mitführen, darüber informiert werden.

Landwirte können durch die Beachtung einiger einfacher Verhaltensregeln den brutalen Tod der Rehkitze verhindern. Wenn sich Rehe (morgens und abends) am Waldrand aufhalten, befinden sich mit Sicherheit auch Kitze in der Wiese. Um sie zum Fortziehen zu bewegen, kann der Landwirt auffällige Gegenstände, wie Jutesäcke, Bänder oder alte Kleider, an eine Stange hängen. Diese werden die Ricke stören, so dass sie in der darauffolgenden Nacht ihre Kitze fortbringen wird. Rehe gewöhnen sich aber sehr schnell an Veränderungen in ihrer Umwelt, darum sollten solche Gegenstände erst am Vortag der Mahd angebracht werden.

Wenn ein Landwirt trotzdem ein Rehkitz findet, das er nicht liegen lassen kann, sollte er es an einen sichereren Ort in der Umgebung bringen, dabei aber unbedingt jede direkte Berührung mit den Händen vermeiden – z. B. indem er das Kitz in einen Ballen Gras packt. Nur so wird das Muttertier das Junge danach wieder annehmen.

Fällt dennoch ein Kitz einem Hund oder Mäher zum Opfer, so ist dies dem Wildhüter zu melden.

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