Medienmitteilung

Das Wallis kümmert sich um seine Edelkastanienbäume

18/10/2013 | Dienststelle für Wald, Natur und Landschaft


(IVS).-. In dieser Jahreszeit des Brisolée ruft Staatsrat Jacques Melly, der Vorsteher des für die Wälder zuständigen Departements, sowohl die Gemeinwesen als auch Privatpersonen auf, an einem Programm zur Restauration der Edelkastanienhaine des Kantons mitzuwirken. Das Ziel ist es, diese Kastanienselven, die ein Bestandteil des kantonalen Kulturerbes sind, zu erhalten, aber auch die Parasiten, von denen sie bedroht werden, optimal zu bekämpfen. Das Wallis zählt zu den Schweizer Kantonen, die nach dem Tessin die meisten Kastanienbäume besitzen.  

 

Die Edelkastanienhaine erfreuen sich eines wiedererwachten Interesses: Immer mehr Walliser Gemeinden haben den Wunsch, dieses jahrhundertealte Kulturgut aufzuwerten. Die Entwicklung der Ernährungsweise und die Veränderungen in der Landwirtschaft hatten zur Folge, dass sie nach und nach zugunsten anderer rentablerer Kulturen aufgegeben wurden. Den Gemeinwesen und Einzelpersonen, die ihre Edelkastanienhaine wieder restaurieren möchten, wird jedoch die Möglichkeit einer Unterstützung seitens der Dienststelle für Wald und Landschaft (DLW) und des Bundes geboten. Tatsächlich gibt es ein vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) eingeführtes Programm zur Aufwertung dieser traditionellen Kulturart.

 

„Wir haben uns verpflichtet, von 2012 bis 2015, 15 Hektaren von den 157 Hektaren Kastanienhaine unseres Kantons zu restaurieren. Seit 2002 wurden bereits etwa hundert Hektaren instandgesetzt“, so Jacques Melly.

 

Die Arbeiten bestehen darin, konkurrierende Pflanzen und Bäume, die sich in den von ihren Eigentümern aufgegebenen Kastanienhainen angesiedelt haben, zu entfernen. So wird der Zugang, sowohl zum Sammeln als auch für Spaziergänge, erleichtert. Die Kastanienbäume werden geschnitten oder veredelt. Es werden auch neue Bäume gepflanzt: Mit der Unterstützung der Gruppe der Kastanienhaineigentümer des Chablais (Groupement chablaisien des propriétaires de châtaigneraies - GCPC) wurden seit 2002 im Unterwallis 586 und im Oberwallis 140 neue Kastanienbäume angepflanzt.

 

Gefährliche Parasiten

Die Restauration der Edelkastanienhaine dient, im Rahmen des Möglichen, auch der Bekämpfung der Parasiten, die diese Bäume befallen, wie des Kastanienrindenkrebses. Hingegen kann die Gallwespe, eine chinesische Wespe, die auf den jungen Trieben des Kastanienbaumes das Entstehen von Gallen verursacht und den Baum schwächt, zurzeit noch nicht ausgerottet werden, auch wenn sie sich in beunruhigender Weise vermehrt. Die zurzeit durchgeführten Restaurationsarbeiten haben es gestattet, die Walliser Edelkastanienhaine präzise kartographisch zu erfassen. Sie liegen zwar in der Hauptsache im Chablais, sind jedoch auf dem ganzen Kantonsgebiet verbreitet.  

Medienmitteilung

Illustrations