Medienkonferenzen

Umfahrung von Les Evouettes - Tunnelanstich

04/12/2018 | Dienststelle für Mobilität 

Im Beisein kommunaler und regionaler Behördenvertreter eröffnete Jacques Melly, Vorsteher des Departements für Mobilität, Raumentwicklung und Umwelt (DMRU), heute die Aussticharbeiten am Tunnel Les Evouettes. Damit tritt das Gesamtprojekt der Umfahrung von Les Evouettes, das die Ortschaft vom Transitverkehr entlasten, die Sicherheit, den Benutzerkomfort und die Lebensqualität der Anwohner erhöhen soll, in eine wichtige Phase ein.

Die Ausbrucharbeiten für den Tunnel Les Evouettes, die am Tag der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute, beginnen, dürften, bei einem Vortrieb von einem Meter pro Tag, über vier Jahre dauern. Der 657 Meter lange Tunnel wird mit einem Rettungsstollen von 120 Metern Länge ausgestattet, der die Tunnelbenutzer im Brandfall unterhalb der Ortschaft Les Evouettes d’Amont ins Freie führen wird.

Die besondere Schwierigkeit beim Bau des Tunnels Les Evouettes liegt darin, dass er durch Lockergestein führt. Darum muss der Boden im Tunnelbereich und an der Tunnelfront mittels Hochdruck-Zementinjektionen (Jet-Grouting) verfestigt werden. In einem dergestalt monolithisch vermörtelten Erdreich kann der Tunnel dann ohne Einsturzgefahr ausgebrochen werden. Vor Inangriffnahme des Tunnelausbruchs waren während zweier Jahre Vorbereitungsarbeiten in Gang, die namentlich dazu dienten, die Baugrube des Nord-Portals (Seite Bouveret) zu befestigen und den Voreinschnitt von 125 Metern Länge sowie den gedeckten Einschnitt von 64 Metern Länge auszuheben. Auch Schutzdämme waren zu errichten, zum einen gegen Steinschlag, zum anderen gegen den Schiessstand von Les Evouettes hin.

Der Tunnel ist Bestandteil des Umfahrungsprojekts für die Ortschaft Les Evouettes, mit dem der Ort vom Transitverkehr (15’600 Fahrzeuge pro Tag) entlastet, die Sicherheit und der Benutzerkomfort verbessert und die Lebensqualität der Anwohner erhöht werden sollen. Zum Umfahrungsprojekt von insgesamt 1450 Metern Länge gehören ferner ein Anschlusskreisel an die Kantonsstrasse auf Seite Bouveret und ein Verbindungsstück zum H144-Kreisel auf Seite Vouvry. Diese Bauarbeiten werden parallel zum Tunnelbau ausgeführt, sodass die Inbetriebnahme der Umfahrung nach heutigem Stand der Planung im ersten Halbjahr 2023 erfolgen sollte.

Nach Inbetriebnahme der Umfahrungsstrasse wird die Ortsdurchfahrt von Les Evouettes komplett neu gestaltet, mit Massnahmen zur Verkehrsberuhigung sowie zur Landschafts- und Siedlungsgestaltung.

Die Gesamtkosten der Umfahrung von Les Evouettes wurden auf 130 Millionen Franken veranschlagt, deren Finanzierung vom Grossen Rat im September 2016 genehmigt. Der Tunnelbau, inkl. aller Nebenanlagen, wird 85 Millionen Franken kosten. Die Umfahrung gehört zum französisch-schweizerischen Grenzverkehrskonzept, das auch die Umfahrungen von Le Bouveret und St-Gingolph umfasst.