Medienkonferenzen

Schulbeginn 2018-2019 - Neuerungen und Herausforderungen der Walliser Schule

16/08/2018 | Dienststelle für Berufsbildung | Dienststelle für Unterrichtswesen

Nächste Woche ist im ganzen Kanton Schulbeginn. Im Ober- und im Unterwallis beginnen die Schüler das neue Schuljahr am Montag, 20. August 2018. Der Schulbeginn der Lernenden ist über die ganze Woche verteilt. Das Departement für Volkswirtschaft und Bildung (DVB) nimmt diesen Schulbeginn zum Anlass, um die Neuerungen und Herausforderungen zu präsentieren, welche die Walliser Schule erwarten. Die Prioritäten in diesem neuen Schuljahr sind die Digitalisierung und der Erhalt der guten Rahmenbedingungen für die Ausbildung.

Das Schuljahr 2018-2019 sieht neue Projekte vor, um das hohe Qualitätsniveau der Walliser Schule zu erhalten. Die Schülerzahl ist auf allen Stufen der obligatorischen Schule sowie der Mittelschule gestiegen. Bei den Lernenden sind die Bestände stabil geblieben.

Die ständige Weiterentwicklung des Umfelds im Zusammenhang mit der Digitalisierung führt zu einem Umdenken über die Ausbildung und die Arbeitswelt. Neben der Erkenntnis des Einflusses des digitalen Denkens ist es äusserst wichtig, dass die Jugendlichen für die Berufe von morgen ausgebildet werden und dieses neue Denkmuster in die Ausbildungsangebote integriert wird. In diesem Zusammenhang wurde das Kompetenzzentrum ICT-VS verstärkt und seine technischen und pädagogischen Kompetenzen erweitert. Dabei wurde auch ein Weiterbildungsangebot für Lehrpersonen entwickelt, namentlich im Bereich der Prävention und der Medienerziehung.

Auf Ebene der obligatorischen Schule bleibt die Entwicklung guter Rahmenbedingungen für die Lehrpersonen eine Priorität, vor allem durch das Angebot an Weiterbildungen und zusätzlicher Ausbildungen - auch für die Direktionen. Zurzeit findet eine Analyse der Unterrichtszeit im ersten Zyklus statt. Ziel ist es, in den untersten Stufen die Anwesenheitszeit in der Klasse zu erhöhen, um die Sozialisierung, Integration und den Erwerb von Grund- und Sprachkompetenzen zu verbessern.

Auf Ebene der Mittelschulen geht die eidgenössische Anerkennung der Diplome der Fachmittelschulen und Fachmaturitäten in die Schlussphase und die Eröffnung einer Freestyle-Halle in Brig bietet den studierenden Athleten optimale Trainingsbedingungen.

Im Oberwallis steht das Schuljahr 2018-2019 ganz im Zeichen der Einführung des gemeinsamen «Lehrplans 21» der deutsch- und mehrsprachigen Kantone für die Stufen 1H bis 9OS. Die Umsetzung für die 10-11OS ist für den Schulbeginn 2019-2020 und 2020-2021 vorgesehen. Dank diesem Programm können die Schüler nicht nur Kenntnisse in den traditionellen Schulfächern erwerben, sondern auch starke Kompetenzen im Bereich der Medien und der Informatik dank einem transversalen Bildungsansatz entwickeln. 

Die Zweisprachigkeit ist weiterhin eine Priorität des Departements. Dabei liegen die hauptsächlichen Stossrichtungen auch in diesem Schuljahr im Bereich des Schulaustausches, dem Immersionsjahr und dem Fremdsprachenunterricht während der Ausbildung. Ab diesem Schulbeginn verwaltet das Büro für Sprachaustausch (BSA) auch die Programme der Lernenden.

Im Rahmen des Akkreditierungsverfahrens der Pädagogischen Hochschule Wallis (PH-VS) werden die Abänderungsarbeiten der Verordnungen Ende 2018 abgeschlossen und die PH-VS erhält zum Jahresanfang 2019 einen autonomen Status. Eine Erhöhung der Klassenbestände der PH-VS um 15-20 Prozent sowie die Eröffnung einer zweiten Klasse für die Fachmaturität Pädagogik an der Handels- und Fachmittelschule von Monthey sollen dem angekündigten Lehrkräftemangel entgegenwirken.

Des Weiteren wurden neue Sensibilisierungsprojekte für die Walliser Schüler zu den Themen der Abfallbewirtschaftung und der Energieeinsparungen lanciert. Rund um die neue Walliser Kantonsverfassung werden Aktivitäten organisiert, um bei den Jugendlichen den Bürgersinn zu entwickeln und Diskussionen auszulösen. Dank dem Programm «Explore-it» wird die Aktion für die Förderung von Interesse und Verständnis der Technik in den Walliser Schulen verstärkt (6H-11OS).

Für die Berufsmaturitäten vom Typ «Wirtschaft» und «Dienstleistungen» wurden mit der Eröffnung je einer zusätzlichen Klasse die Bestände im Bereich der Berufsbildung verdoppelt. Die vier Richtungen der Vollzeit-Berufsmatura haben ihre eidgenössische Anerkennung erhalten. Neue Stundentafeln für die Ausbildungsgänge «Handel» sowie «Gesundheit und Soziales» an den Handels- und Fachmittelschulen wurden eingerichtet, um den eidgenössischen Bedingungen zu genügen.

Die Investitionen auf Ebene der Sekundarstufe II setzen sich mit der Gebäuderenovierung fort. Namentlich betrifft dies die Lehrwerkstätten der «Ecole professionnelle commerciale et artisanale (EPCA)» sowie das Hauptgebäude und die überbetrieblichen Werkstätten der «Ecole professionnelle technique et des métiers (EPTM)» in Sitten. Zudem fanden hier Umgebungsarbeiten sowie eine Änderung der Zugänge zu den Gebäuden statt, um den Langsamverkehr zu fördern. Mit dem bevorstehenden Start des Architekturwettbewerbs für das neue Kollegium in Sitten und der Durchführung einer Studie zur Renovierung des Kollegiums von St. Maurice stehen ambitionierte Projekte in Aussicht.

Das Departement für Volkswirtschaft und Bildung hat eine Arbeitsgruppe beauftragt, den Bundesgerichtsentscheid vom 7. Dezember 2017 bezüglich der Beteiligung der Eltern an den Schulkosten zu analysieren. Seine Anwendung bedarf einer vertieften Prüfung und Anpassung der Gesetzgebung. Für dieses Schuljahr wird wie bis anhin verfahren. Die Umsetzung erfolgt dann für den Schulbeginn 2019-2020 mit noch festzulegenden Massnahmen.