Medienmitteilung

Die Luftqualität im Wallis 2017

09/07/2018 | Dienststelle für Umwelt

Die Luftqualität im Wallis wird seit den 1980er-Jahren dank diverser Massnahmen im Strassenverkehr, im Maschinenbereich sowie in der Beheizung und der Industrie immer besser. Das geht aus dem Bericht hervor, den das Departement für Mobilität, Raumentwicklung und Umwelt (DMRU) alljährlich verfasst, um die Qualität der Luft im Wallis und die Umsetzungsbilanz des kantonalen Massnahmenplans zu bewerten. Allerdings führten meteorologische Bedingungen (Inversionsperioden) in den Monaten Januar und Februar des Jahres 2017 aber leider zu mehrmaligen Überschreitungen der Tagesgrenzwerte für Feinstaub. Trotzdem lässt sich für diesen Schadstoff sowie für Stickstoffdioxid seit zehn Jahren generell eine rückläufige Tendenz feststellen, insbesondere in städtischen Gebieten. Die Grenzwerte für Ozon hingegen werden auf dem gesamten Kantonsgebiet immer noch häufig überschritten.

Die Konzentrationen von Feinstaub, dem für die öffentliche Gesundheit besorgniserregendsten Schadstoff, gingen auch 2017 weiter deutlich zurück. Während der Rückgang um 36 Prozent in ländlichen Gebieten noch am geringsten ausfällt, erreicht er in städtischen Zentren (Sitten) gegenüber den Werten von 2006 sogar 48 Prozent. Sein Grenzwert für das Jahresmittel konnte 2017, wie schon 2010 und von 2014 bis 2016, nun zum fünften Mal seit Beginn der Messungen im Jahr 1999 in sämtlichen Regionen des Wallis eingehalten werden. Dennoch begünstigten die meteorologischen Bedingungen (Inversionsperioden) im Winter in den Monaten Januar und Februar Tageswerte, die den Toleranzbereich der Luftreinhalte-Verordnung (LRV) überstiegen.

Die Stickstoffdioxid-Konzentrationen (NO2) nehmen seit 2007 konstant ab. Der Grenzwert für das Jahresmittel konnte 2017, wie schon in den vier vorangehenden Jahren, an allen Messstationen eingehalten werden, ausser in direkter Nähe zur Autobahn. Auf städtischem Gebiet macht sich der kontinuierliche Rückgang der NO2-Konzentrationen seit 2011 besonders stark bemerkbar. Diese Entwicklung ist hauptsächlich mit den Sanierungen von Heizungen in Wohn- und Gewerbegebäuden zu erklären, die ab 2006 in grosser Zahl einsetzten, als die kantonale Dienststelle für Umwelt (DUW) sie mit einer zwei- bis achtjährigen Umsetzungsfrist verfügte. Ein weiterer Grund für den Rückgang der NO2-Emissionen im Strassenverkehr dürften die immer strenger werdenden Normen sein, die man den Herstellern auferlegt.

Die häufigen Überschreitungen der Ozongrenzwerte (O3) von März bis September lassen sich seit Beginn der Messungen mit dem kantonalen Überwachungsnetz RESIVAL 1990 Jahr für Jahr beobachten. In Jahren mit langen Hitzeperioden wie 2003 und in vermindertem Masse auch 2015, zeigt sich deutlich, dass der Kampf gegen das Ozon noch lange nicht gewonnen ist. Weder gegen dessen kontinentale Hintergrundkonzentration, noch gegen dessen tageweise und örtliche Bildung aus Vorläufergasen und unter Einfluss der Sonnenstrahlung. Der Juni 2017 war der zweitwärmste seit Messbeginn von MeteoSchweiz im Jahre 1864. Die anhaltend hohe Temperatur und eine fünf Tage lange Hitzewelle in der zweiten Monatshälfte zusammen mit einer starken Sonneneinstrahlung haben die photochemische Bildung von Ozon begünstigt. So gab es im Juni die meisten Überschreitungen der Stundengrenzwerte in diesem Jahr.

Insgesamt sind die zu beobachtenden Tendenzen ermutigend und bestätigen die Wirksamkeit der Bemühungen, die in den unterschiedlichen Bereichen unternommen werden. Seit 2014 können die Langzeitbegrenzungen der LRV, ausgedrückt in Jahresmittelwerten für PM10 und NO2, weitgehend eingehalten werden, ausgenommen für Ozon. Dessen übermässige Immissionen sind seit vier Jahren zu einem örtlich und zeitlich eingegrenzten Problem geworden. Was das Ozon angeht, ist in den letzten 25 Jahren zwar eine deutliche Verbesserung eingetreten, doch in den letzten zehn Jahren stagnierten die Werte. Damit der gesamten Bevölkerung im Kanton eine qualitativ gute Luft gewährleistet werden kann, gilt es also, in den bisherigen Anstrengungen nicht nachzulassen. Nur eine anhaltende Verbesserung der Luftqualität weit unter den LRV-Grenzwerten kann dazu führen, dass meteorologische Einflüsse die Werte nicht über ein gesundheitsschädigendes Niveau bringen könnten.

Im April 2009 beschloss der Staatsrat einen 18 Massnahmen umfassenden Plan zur Bekämpfung übermässiger Konzentrationen von Ozon (O3), Stickstoffdioxid (NO2) und vor allem Feinstaub (PM10) in der Walliser Luft. Seit 2013 werden alle Massnahmen dieses Plans umgesetzt. Die Massnahme 5.4.2, die eine Steuerermässigung für die umweltschonendsten Fahrzeuge beinhaltete, wurde 2016 aus Spargründen eingestellt.