Medienmitteilung

Suzanne Chappaz-Wirthner erhält den Kulturpreis 2018 des Kantons Wallis

29/05/2018 | Dienststelle für Kultur

Die Ethnologin Suzanne Chappaz-Wirthner wird mit dem Kulturpreis 2018 des Kantons Wallis ausgezeichnet. Die Förderpreise gehen an drei junge Künstler: den Tänzer Michel Briand, den Regisseur Stefan Hort und den Fotografen Olivier Lovey. Der Spezialpreis wird dem Kulturvermittler und Sagenerzähler Andreas Weissen verliehen. Die Preisübergabe findet im November 2018 im Mittelwallis statt.

Suzanne Chappaz-Wirthner ist promovierte Ethnologin. Die Trägerin des diesjährigen Kulturpreises des Staates Wallis ist in Sitten geboren. Nach ihrem Studium an der Universität Neuenburg (CH) arbeitete sie als Lehrbeauftragte an den Universitäten Neuchâtel, Basel und Lausanne. Als selbstständige Forscherin arbeitet sie zusammen mit der ECAV (Walliser Schule für Gestaltung). Ihre Forschungsschwerpunkte setzt Suzanne Chappaz-Wirthner auf die Fasnacht, womit sie verschiedene Aspekte der Walliser Gesellschaft beleuchtet, und auf das Thema Transgression. Ihre Feldforschung bezieht sich auf die Lötschentaler Tschäggätä sowie auf den Briger Türkenbund, die Gliser Bääjizunft und die Natischer Drachentöter. Suzanne Chappaz-Wirthner setzt sich zudem bei akademischen Kreisen und der breiten Bevölkerung für die Verbreitung einer objektiven und kritischen Sichtweise auf das Walliser Kulturerbe ein. Ihre Medienpräsenz wie auch ihre Beteiligung an Ausstellungen im Ethnographischen Museum von Neuenburg und im Walliser Geschichtsmuseum, namentlich bei der Mitwirkung an Ausstellungskatalogen, belegen dies.

Förderpreise für drei Nachwuchskünstler

Michel Briand hat seine Tanzausbildung 2001 in der Tanzschule «Artichoc» in Brig begonnen. Zusammen mit Patrizia Ruppen unterrichteten die Tanzlehrerinnen Jeanette Salzmann Albrecht und Judith Bärenfaller ihn in Hip Hop, Jazz und Contemporary Dance. Mit 17 begann er selbst Hip Hop zu unterrichten und erarbeitete seine ersten Choreographien. Während eines Jahres absolvierte er einen Pre-Bachelor in Tanz an der Zürcher Hochschule der Künste (2009-2010), bevor er von 2013 bis 2017 seine Ausbildung an der SEAD (Salzburg Experimental Academy of Dance) weiterverfolgt. Seinen tänzerischen Werdegang ergänzt er durch Weiterbildungen in New York (Tisch School of the Arts) und London (London Contemporary Dance School). Gegenwärtig ist er sowohl als Tänzer als auch als Choreograph und Tanzlehrer tätig.

Nach seiner Mittelschulausbildung im Wallis arbeitete Stefan Hort in verschiedenen Berliner Theatern, bevor er zur Nationalen Kanadischen Theaterschule in Montréal (2006-09) zugelassen wird. Sein Studium an den Universitäten von Brüssel und Frankfurt am Main (2009-2011) schloss er mit einem Master der Darstellenden Künste ab. Seither konzentriert sich Stefan Hort auf seine Karriere als Regisseur und Kulturschaffender. In der Schweiz hat er verschiedene Shows für den Zeitgenössischen Zirkus geschrieben und inszeniert (Starlight 2011, Aparté 2012, Entresort 2013). 2014 gründet er «compagnie.sh», um persönlichere Stücke zu erarbeiten und seine Arbeit langfristig auszulegen. Zu seinen Realisierungen gehören: Quartett von Heiner Müller, Journal von Fabrice Neaud, sowie Solution intermédiaire, ein jüngeres Stück mit Yannick Barman (Musik) und Jonathan Fortin (zeitgenössischer Zirkus) auf der Bühne. Ausserdem erhält Stefan Hort regelmässig Aufträge zur Schaffung und Inszenierung interdisziplinärer Projekte (XiViX Op.1515, Cie Klangbox 2015).

Der in Martinach geborene Olivier Lovey hat an der Universität Freiburg (CH) einen Master in Psychologie abgeschlossen, bevor er in die Walliser Schule für Gestaltung (ECAV; 2008-2009) und danach in die Schule für Fotografie von Vevey (2009-2011) eintrat. Seit 2012 arbeitet er als freischaffender Fotograf. 2015 erhielt er das ArtPro-Stipendium des Staates Wallis. Sein Objektiv richtet er ebenso gerne auf die Walliser Folklore und Landschaft wie auch auf Motorrad-Clubs oder auf das Androgyne. Seine Fotografien zeigen ein unkonventionelles Wallis. Olivier Lovey hat allein oder zusammen mit anderen Fotografen schon vielerorts in der Schweiz und im Ausland ausgestellt. 2018 wurde er für sein Projekt Miroir aux alouettes mit dem Swiss Photo Award ausgezeichnet.

Spezialpreis 2018 für den Kulturvermittler und Sagenerzähler Andreas Weissen

Der Kulturvermittler, Sagenerzähler und Organisator Andreas Weissen ist 1957 in Brig geboren. Nach seinem Studium in Journalistik und Kommunikationswissenschaften an der Universität Freiburg sowie in Pädagogik, Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Bern hat er zahlreiche Festivals oder Kulturnetzwerke organisiert und aufgebaut: Netzwerk Schweizer Pärke in Bern, Multimediafestival BergBuchBrig oder auch die Binner Kulturabende. Seit 2014 ist er mit einem Projektbüro zu Natur, Kultur und Kommunikation selbstständig. Er hat das Wanderbuch «Binntal - Veglia Devero. Naturparkwandern zwischen Wallis und Piemont» veröffentlicht und führt seit 2016 im Gasthaus Heiligkreuz in Binn sogenannte Sagen-Erzähl-Werkstätten durch.

Kulturpreis-Verleihung seit 1980

Der Kulturpreis des Kantons Wallis wurde 1980 ins Leben gerufen. Damals beschloss der Staatsrat, jedes Jahr einen Kulturpreis des Kantons Wallis an eine Künstlerin, einen Künstler oder eine Künstlergruppe, die aus dem Wallis stammt oder im Wallis ansässig ist, zu vergeben. Dieser Preis in der Höhe von 20‘000 Franken krönt eine anerkannte Laufbahn. Seit 1982 werden ausserdem drei Förderpreise vergeben. Damit werden die Arbeit junger talentierter Künstlerinnen und Künstler ausgezeichnet, die an einer entscheidenden Wende ihrer Laufbahn stehen. Die mit je 10‘000 Franken dotierten Förderpreise verstehen sich als deutliches Zeichen der Anerkennung, wie auch als Anreiz, diesen Weg weiterzuverfolgen. Seit 2011 wird ausserdem ein mit 10‘000 Franken dotierter Spezialpreis an innovative Personen oder Gruppierungen im Bereich Kulturvermittlung und -umsetzung, die mit ihrer Arbeit «hinter den Kulissen» zur kulturellen Entwicklung des Kantons beitragen, vergeben.

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Fotos und Biografien der Preisträger