Medienmitteilung

Häusliche Gewalt - Weiterbildungsangebot für Fachleute im Oberwallis

28/05/2018 | Kantonales Amt für Gleichstellung und Familie

Das Gesetz über häusliche Gewalt sieht unter anderem vor, Fachleute zu sensibilisieren, die mit potenziell gewaltbetroffenen Personen Kontakt haben. Nach dem Erfolg der ersten Weiterbildungen im Unterwallis dehnt das Kantonale Amt für Gleichstellung und Familie (KAGF) das Angebot ins Oberwallis aus.

Erfolg

Seit Februar 2018 haben 14 Institutionen im französischsprachigen Wallis das Weiterbildungsangebot des KAGF in Anspruch genommen. So haben bereits 224 Fachpersonen ein Weiterbildungsmodul besucht. Demnächst profitieren 150 Polizisten und Polizistinnen ebenfalls davon. Im Oberwallis wird die erste Weiterbildung am 11. Juni 2018 in Visp für angehende Pflegefachpersonen durchgeführt.

Angebot des KAGF

Die Weiterbildungsmodule gehen auf die themenspezifischen Begriffe Einfluss und Abhängigkeit ein. Dabei wird ein dynamisches und integrales Verständnis von häuslicher Gewalt entwickelt. Teilnehmenden wird vermittelt, wie potentiell gewaltbetroffene Personen (Opfer und/oder Täter) erkannt werden. Es wird gezeigt, wie sie mit Betroffenen umgehen und wo sie Informationen zu einem Hilfsnetzwerk finden. Die Module sind kostenlos. Angeboten wird ein zweistündiges Modul, das sich leicht in ein Kolloquium oder in eine Generalversammlung einbinden lässt; eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema ermöglicht ein vierstündiges Modul. Auf Anfrage können weitere Module geschaffen werden.

Das Angebot richtet sich an alle Personen, die sich beruflich mit Situationen häuslicher Gewalt auseinandersetzen, beispielsweise an Fachleute der sozialmedizinischen Zentren (SMZ), der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB), des Amtes für Kindesschutz (AKS), der SIPE-Zentren, aber auch an Mitarbeitende von Freizeitzentren, Schulen, Vereinen usw.

Zusätzlich zu den Ausbildungsmodulen plant das KAGF, verschiedene Informationsprojekte wie Broschüren, eine Website und eine Sensibilisierungskampagne umzusetzen.

Zahlen

2017 klagte die Polizei 469 Personen der häuslichen Gewalt an. Die Opferhilfe-Beratungsstellen (basierend auf dem Opferhilfegesetz OHG) nahmen 513 neue Opfer häuslicher Gewalt auf, davon 306 Frauen und 193 Kinder.

An der Weiterbildung Interessierte können das KAGF kontaktieren unter: egalite-famille@admin.vs.ch oder 027 606 21 20.

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