Medienmitteilung

Durch den Dialog zwischen zwei Brücken und die Erhaltung des Bauerbes die Geschichte der Rhonekorrektion erzählen

08/03/2018 | Dienststelle Hochwasserschutz Rhone

Die Strassen- und Bahnbrücke St-Triphon muss im Zuge der 3. Rhonekorrektion angepasst werden. Zum Sieger des von der Waadt und dem Wallis veranstalteten Ingenieur- und Architekturwettbewerbs wurde das Projekt «Bonnie & Clyde» des Tessiner Büros «AF Toscano AG» erkoren, das die bestehende Stahlbogenbrücke, in Würdigung ihrer besonderen Beschaffenheit, verlängern und für den Strassenverkehr erhalten will. Für den Bahnverkehr soll flussaufwärts eine zweite, schlanke Brücke errichtet werden. Das Projekt zeichnet sich durch seine Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und seinen harmonischen Gesamteindruck aus.

Mit der 3. Rhonekorrektion (R3) will man die Talebene durch Absenkungen und Aufweitungen des Flussbetts vor Hochwassern schützen und bei dieser Gelegenheit vorausschauend auch den Bedürfnissen bezüglich Raumplanung, Landschaft, Freizeit und Verkehr Rechnung tragen. Für die Realisierung der R3 müssen mehrere, die Rhone querende Bauwerke abgeändert werden, so eben auch die St-Triphon-Brücke an der Gemeindegrenze zwischen Ollon und Monthey, über die heute sowohl der Strassenverkehr als auch die Bahnlinie der AOMC geführt wird.

Gemeinsam schrieben die Kantone Waadt und Wallis einen Wettbewerb aus, um die bestehende Brücke durch zwei neue zu ersetzen, an dem 28 Bewerber aus der Schweiz und dem Ausland teilnahmen. Die Wahl der Jury fiel auf das vom Tessiner Büro «AF Toscano AG» zusammen mit dem Architekturbüro «studio We architetti» eingereichte Projekt «Bonnie & Clyde», dessen Verfasser sich dafür entschieden, die technischen und ästhetischen Eigenheiten der heutigen Brücke, vor allem deren Stahlbogenkonstruktion, zu erhalten. Nach der Instandsetzung soll sie, unter Fortführung des Tragwerkkonzepts der bestehenden Fahrbahn, verlängert werden, um den Strassenverkehr über das neu gestaltete Flussbett führen zu können. Als nüchternes, aber harmonisches Pendant zur alten Brücke wird für den Bahnverkehr flussaufwärts eine neue Brücke gebaut. Beide Bauwerke zusammen werden Zeugen unterschiedlicher Epochen des Brückenbaus und der aufeinanderfolgenden Flusskorrektionen sein. Ihre Realisierung erfolgt in Koordination mit der R3, wird den Verkehr auf der Kantonsstrasse verflüssigen und verbessern und auch den Bahnverkehr leistungsfähiger machen.

Besonders überzeugend wirkte auf die Jury, dass das Projekt dank Erhaltung des bestehenden Bauwerks nachhaltig und wirtschaftlich ist und sich ausgesprochen gut in die Landschaft einfügt. Ausserdem begrüsste sie den Entschluss der beiden Bauherrschaften, einen Ingenieur- und Architekturwettbewerb durchzuführen.

Dank diesem Vorgehen, bei dem die Schaffenskraft von Ingenieuren und Architekten gleichermassen zur Geltung kam, erhielt man für die unterschiedlichen Problemstellungen vielfältige und hochwertige Lösungsvorschläge, deren jeweiligen Vorteile man dann mit einander vergleichen und sich schliesslich für das beste Projekt entscheiden konnte.

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