Medienmitteilung

Bekämpfung invasiver Pflanzen - Beschluss eines kantonalen Aktionsplans

02/02/2018 | Dienststelle für Wald, Natur und Landschaft

Der Staatsrat hat einen Aktionsplan beschlossen zur verstärkten Bekämpfung gebietsfremder invasiver Pflanzen (Neophyten), die sich im Wallis immer weiter ausbreiten und neben der Biodiversität auch bestimmte Infrastrukturen gefährden. Der Aktionsplan sieht insbesondere vor, vorbeugende und nachfassende Massnahmen zu intensivieren, Bekämpfungsmassnahmen besser auf einander abzustimmen und die Ausbreitung konsequent zu überwachen. Somit ist er das Instrument für die Umsetzung der kantonalen Strategie zur Bekämpfung invasiver Pflanzen.

Die von gebietsfremden invasiven Pflanzen (Neophyten) auf dem Kantonsgebiet verursachten Schäden nehmen immer weiter zu und machen sich in vielerlei Hinsicht bemerkbar. Deren Ausbreitung stellt eine Gefahr für das Gleichgewicht heimischer Ökosysteme dar, stellt die Gesundheit von Mensch und Tier (Allergien, Asthma, Vergiftungsgefahr für Vieh) sowie die Sicherheit (erodierende Böschungen, Behinderung von Abfluss oder Zugang bei Fliessgewässern) vor Probleme und richtet letztlich auch beträchtlichen wirtschaftlichen Schaden an (Einwucherung auf Anbauflächen, erhöhte Produktions- und Unterhaltskosten).

Aufgrund dieses Befunds hat eine interdepartementale Arbeitsgruppe, angeführt von der Dienststelle für Wald, Flussbau und Landschaft (DWFL), einen kantonalen Aktionsplan ausgearbeitet, der die Massnahmen zusammenfasst, die für die Umsetzung der kantonalen Strategie zur Bekämpfung invasiver Pflanzen notwendig sind. Indem dieser vom Staatsrat nun verabschiedet worden ist, werden die Massnahmen zur Bekämpfung, die Fortführung und Verstärkung der Koordination im präventiven Bereich (Monitoring der Lageentwicklung vor Ort, verbesserte Schulung der mit Neophyten in Berührung kommenden Akteure) sowie die gezielte Bekämpfung der als prioritär eingestuften invasiven Neophyten zu verbindlichen Pflichten erhoben.

Um eine regelmässige Erfolgskontrolle zu gewährleisten, sieht der Aktionsplan das weitere Bestehen der interdepartementalen Arbeitsgruppe vor. Neben der Thematik invasiver Pflanzen wird sich diese auch damit befassen, wie dem Auftreten tierischer Lebewesen im Wallis, wie der Tigermücke oder der asiatischen Hornisse, zu begegnen ist. Ausserdem wird es ihre Aufgabe sein, regelmässig die zur Eindämmung der exponentiell anwachsenden, mit Neophytenpopulationen bedeckten Flächen benötigten Finanzmittel abzuschätzen. Nach heutigem Wissensstand sind die für eine ganzheitliche, realistische und kantonsweite Bekämpfung erforderlichen Mittel auf vier Jahre hinaus auf drei Millionen Franken zu veranschlagen (unter Nichtberücksichtigung der Wälder und Ufer der Rhone). Der Aktionsplan sieht auch vor, innerhalb der DWFL eine Stelle zu schaffen, die sich ausschliesslich mit dieser Problematik befasst.

Schliesslich wird im Plan auch ein besonderes Gewicht gelegt auf eine allgemeine Verbreitung des Wissens über die im Kanton anzutreffenden Neophyten. Deshalb wird er auf der Webseite der DWFL publiziert (allerdings nur in französischer Sprache), auf welcher im Übrigen auch weitere nützliche Informationen zu finden sind, wie etwa Merkblätter zu den am weitesten verbreiteten Neophyten oder ein Link zu einer Mobile-App (InvasivApp), mit der man bei Sichtung unerwünschter Arten Meldung erstatten kann.

Für die ganze Schweiz gibt es eine Liste mit 40 Pflanzenarten, die nach heutigem Wissensstand ein nachweislich erhebliches Invasions- und Schadenspotenzial aufweisen (siehe schwarze Liste der Info Flora, einer gemeinnützigen, privatrechtlichen Stiftung zur Dokumentation und Förderung der Wildpflanzen in der Schweiz). 24 dieser Arten sind im Wallis anzutreffen.

In Anerkennung der Bedeutung der Neophytenplage hat der Bund 2016 eine Schweizer Strategie zu invasiven gebietsfremden Arten erlassen, welche die Kantone damit beauftragt, die zur Vorbeugung und Bekämpfung invasiver Tier- und Pflanzenarten erforderlichen Massnahmen zu ergreifen.

Den Aktionsplan zur verstärkten Bekämpfung gebietsfremder invasiver Pflanzen (Neophyten) finden Sie unter folgendem Link:

https://www.vs.ch/de/web/sfcep/plantes-envahissantes