Die Kultur schafft Werte, sowohl im sozialen als auch im wirtschaftlichen Bereich. Das zeigt die breit angelegte Studie über die Bedeutung der Kultur in der Walliser Wirtschaft. Kreativwirtschaft, Kulturverhalten und Kulturfinanzierung im Wallis waren die Forschungs- und Analyseschwerpunkte, mit denen sich die Forschergruppe unter der Leitung des Politologen und ehemaligen leitenden Mitarbeiters der Pro Helvetia Pierre-Alain Hug 2015 und 2016 befasste. Die Ergebnisse, die von der Dienststelle für Kultur des Kantons Wallis in Band 5 der Hefte der Kulturbeobachtungsstelle publiziert wurden, liefern den öffentlichen und privaten Akteuren nützliche Hinweise für die Erarbeitung ihrer Strategien und Massnahmen.

Die Kultur generiert Wertschöpfung auf gesellschaftlicher wie wirtschaftlicher Ebene

Die Studie misst und zeigt auf, wie die Kultur für wirtschaftliche Wertschöpfung verantwortlich ist. Sie bringt zutage, dass die Kultur und die Kreativwirtschaft im Wallis einen jungen, dynamischen Sektor ausmachen, der im Durchschnitt ein stärkeres Wachstum aufweist als die anderen Wirtschaftsbereiche. Sie zeigt die wirtschaftliche Bedeutung dieses Sektors auf, welcher 3,4 Prozent der Stellen, also 4421 Vollzeitstellen, die direkt oder indirekt in Zusammenhang mit der Kreativwirtschaft stehen. Von den hier investierten öffentlichen Geldern werden pro Franken je nach Teilbereich 2 bis 6 Franken Einnahmen generiert. Über diese direkt messbaren Elemente hinaus zeigt die Studie ausserdem, dass die Kultur den Rahmen des wirtschaftlichen Lebens systemisch beeinflusst insbesondere durch die Steigerung der Bekanntheit, der Attraktivität und der Lebensqualität. Letztlich betont die Studie die Notwendigkeit des Bewusstwerdens aller Akteure damit diese erfreuliche Entwicklung gefestigt werde.

Eine umfassende Annäherung an die Kultur und die Kreativwirtschaft

Die öffentliche Kulturpolitik ist verhältnismässig jung und befasst sich mit einem Bereich, dessen Umfang noch genauer zu definieren ist. In einem beschränkten Rahmen umfasst sie die Institutionen auf Gemeinde- und Kantonsebene sowie die Vergabe von Subventionen. Sie kann sich aber auch auf das ausweiten, was heute als Kultur und Kreativwirtschaft bezeichnet wird und Bereiche einschliessen, die vollständig in die Marktwirtschaft integriert sind, wie Design, Architektur oder Kommunikation. Im Allgemeinen beziehen sich die Studien über die wirtschaftliche Bedeutung der Kultur heute auf diesen grösseren Rahmen. Auch bei der vorliegenden Studie wurde von dieser breiten Annäherung ausgegangen.

Die Hefte der Kulturbeobachtungsstelle Wallis

Die Hefte der Kulturbeobachtungsstelle Wallis haben die Erarbeitung eines breiten, systematischen Wissens über den Walliser Kulturbereich zum Ziel. Die Reihe wurde 2014 mit einer Publikation über die visuelle Kunst begonnen. 2016 erschien

ein Band über die kulturelle Teilhabe. Die Publikationsreihe soll den Akteuren des Kulturbereichs, Behörden, Künstlern, Unternehmern, Administrationen oder Institutionen, nützliche Elemente für die Steuerung ihrer Massnahmen und Politik liefern.

Die Studie ist auf Deutsch und Französisch verfügbar und kann auf der Website der Dienststelle für Kultur konsultiert werden: www.vs.ch/kultur > Kulturbeobachtungsstelle Wallis Ausserdem kann sie unter folgender Adresse als Broschüre angefordert werden: sc-ocv@admin.vs.ch