Medienmitteilung

Archäologischer Fund auf der Baustelle beim Zeughaus Sitten - Menschliche Besiedlung aus dem 6. Jahrtausend vor unserer Zeit

22/06/2017 | Dienststelle für Immobilien und Bauliches Erbe

Während der Bauarbeiten an einem Schutzraum zur Aufbewahrung von Dokumenten des Staatsarchivs beim Zeughaus Sitten stiessen Archäologen auf übereinander lagernde Überreste menschlicher Siedlungen, deren älteste auf das 6. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung zurückgeht. Damit die Ausgrabungen dieser «ersten Sittener Siedlung» ausgeführt werden können, werden die Bauarbeiten bis Mitte September eingestellt.

Während der Bauarbeiten beim Zeughaus Sitten sind die Archäologen auf Reste menschlicher Behausungen gestossen. Die Entdeckung wurde während einer Reihe von Sondierungen zur Grösse der Fundstätte gemacht. Dabei entdeckten die Archäologen Behausungsüberreste auf der gesamten Baustellenfläche, die sich auf 1200 Quadratmeter beläuft.

Angesichts der Grösse der Grabungsfläche wurde entschieden, nur dosiert nach neueren, bereits hinreichend dokumentierten Siedlungsresten zu suchen und sich vor allem auf die älteren Relikte aus dem Neolithikum (5500 - 4800 v. Chr.) zu konzentrieren.

In dieser Zeit, über die im Wallis und in der Schweiz grundsätzlich wenig bekannt ist, siedelten sich auf unserem Gebiet die ersten, aus Italien eingewanderten Bauern an. Diese Baustelle bietet die seltene Gelegenheit, Relikte auf einer Fläche zu bergen, die ausreichend gross ist, um die Bauweise und die Entwicklung dieser ersten Dörfer zu studieren.

Die Bauarbeiten werden voraussichtlich gegen Ende des Sommers wieder aufgenommen. Es sei denn, eine sensationelle Entdeckung, welche die Walliser Hauptstadt zu einer archäologischen Fundstätte von nationaler Bedeutung machen würde, würde einen weiteren Aufschub der Arbeiten erforderlich machen.