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Zukunft der Agrarforschung im Wallis gesichert

28/02/2017 | Dienststelle für Landwirtschaft

Der Kanton Wallis und der Bund haben eine Einigung erzielt, um die Zukunft der Agrarforschung von Agroscope am Standort Conthey zu sichern. Der Kanton schlägt vor, den Standort zu kaufen und den Betrieb der Obstanlagen wahrzunehmen. Im Gegenzug verpflichtet sich Agroscope seine Forschungsarbeit fortzuführen und schliesst einen langfristigen Zusammenarbeitsvertrag mit dem Kanton Wallis ab für die Erbringung von Dienst- und Infrastrukturleistungen.

Die Neupositionierung von Agroscope hat zum Ziel sich auf die Kernleistungen Forschung und Vollzug zu konzentrieren und im Gegenzug Infrastrukturen und Dienstleistungen, wie die Bewirtschaftung von Obstanlagen weiter zu reduzieren. In diesem Umfeld haben sich der Kanton Wallis und Agroscope gefunden und eine zukunftsfähige Lösung für den Standort Conthey erarbeitet.

Angesichts der Wichtigkeit der Agrarforschung für das Wallis, insbesondere für die Sektoren Obst, sowie Aroma- und Medizinalpflanzen, haben der Chef des Departements für Volkswirtschaft, Energie und Raumentwicklung (DVER) und der Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) eine Arbeitsgruppe beauftragt, um zukunftsfähige Lösungen für den Standort Conthey zu suchen. Die Arbeitsgruppe setzte sich zusammen aus Vertretern von Agroscope, der Dienststellen für Landwirtwirtschaft der Kantone Wallis und Waadt, des Schweizer Obstverbands (SOV) und des Verbands Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP), der Forschungsinstitute im Wallis (HES-SO, EPFL, PhytoArk) sowie der Gemeinden Sitten und Conthey.

Die Arbeitsgruppe kam zu folgenden Schlussfolgerungen:

  • Die Forschung im Bereich des Obstanbaus in Conthey muss sich in erster Linie auf Aprikosen, früh- und spätreifende Äpfel und Birnen sowie auf frühreife Kirschen und Zwetschgen konzentrieren.
  • Die Forschung im Bereich des Gewächshausgemüsebaus ist von nationaler Bedeutung. Das Gleiche gilt für die Arbeiten betreffend Medizinalpflanzen und Beeren, die fortgesetzt werden müssen, indem auch Zusammenarbeitsformen hinsichtlich eines nationalen oder gar internationalen Clusters im Alpenraum angestrebt werden.
  • Die Entwicklung dieser Arbeiten muss sich auf eine nachhaltige Partnerschaft zwischen dem Kanton und dem Bund stützen, wobei die Eigentums- und Betriebsbedingungen des Standorts zu berücksichtigen sind.

In der Folge vereinbarten Agroscope und der Kanton folgende Grundsätze:

 

  • Der Kanton kauft den Standort von Agroscope in Conthey mit Ausnahme der beiden Gebäude, die für die Fortsetzung der Tätigkeiten von Agroscope benötigt werden. Die anderen bestehenden Gebäude werden je nach Bedürfnissen des Kantons umgenutzt.

 

  • Die Dienststelle für Landwirtschaft übernimmt ab Anfang 2018 die Bewirtschaftung der Obstkulturen, die für die Forschung nötig sind. Diese Tätigkeit wird von Agroscope im Rahmen eines Zusammenarbeitsvertrag mit dem Kanton Wallis finanziert.

 

  • Agroscope verpflichtet sich, die wissenschaftliche Forschung am Standort Conthey gemäss den mit den Branchenfachleuten identifizierten Bedürfnissen langfristig fortzusetzen. Durch die Zusammenarbeit von Bund und Kanton kann der Grossteil der Arbeitsplätze erhalten bleiben.

 

Der Walliser Staatsrat validierte diese Grundsätze für eine Zusammenarbeit in seinem Entscheid vom 18. Januar 2017. Kanton und Bund müssen nun die Bedingungen für den Kauf des Standorts von Agroscope in Conthey aushandeln. Der Grosse Rat entscheidet noch im 2017 über diesen Kauf.

 

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