Medienmitteilung

Informatiksicherheit Prioritäten des Staates Wallis

08/02/2017 | Staatskanzlei 

Der Staatsrat hat sich mit dem kantonalen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten Sebastien Fanti getroffen, um die Informatiksicherheit und die Nachhaltigkeit der Informationssysteme zu erörtern. Diese Thematik stellt eine Priorität der Regierung dar. Der Staat Wallis führt denn auch regelmässig Risikoanalysen durch und setzt Präventivmassnahmen um. Der Sicherheit des Austauschs von medizinischen Daten zwischen Gesundheitsfachpersonen (Projekt Infomed) wird ebenfalls besondere Beachtung geschenkt.

Im Rahmen eines Treffens mit dem Staatsrat brachte der kantonale Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte seine Bedenken in Sachen Informatiksicherheit beim Staat Wallis zum Ausdruck. Die Informatiksicherheit stellt für die Walliser Regierung eine Priorität dar. Entsprechend werden Massnahmen umgesetzt, um die Nachhaltigkeit der Informationssysteme zu gewährleisten. Diese ermöglichen eine wirksame Prävention, Handhabung und Bewältigung der Bedrohungen, welche die Verfügbarkeit, Nutzung und Integrität der Informationssysteme des Staates gefährden könnten.

Im Rahmen der ständigen Verbesserung der Informatiksicherheit beim Kanton analysiert der Staat Wallis regelmässig die besonderen Sicherheitsbedürfnisse, um gegebenenfalls die bereits ergriffenen Massnahmen anzupassen.

Überdies hat der Grosse Rat einen Verpflichtungskredit von fast 90 Millionen Franken über 10 Jahre für die Umsetzung der Informatikstrategie 2015–2024 des Staates Wallis gewährt. In diesem Rahmen ist auch die Schaffung von 36 zusätzlichen Stellen im Informatikbereich vorgesehen.

Die Informatiksicherheit war auch ein Leitmotiv bei der jüngsten Ersetzung des Informatiksystems der Steuerverwaltung durch eine neue Plattform, die nicht nur effizienter, sondern auch sicherer ist.

Im Rahmen seiner eHealth-Strategie achtet der Kanton auf das reibungslose Funktionieren des eingeführten Systems. Seit 2014 gewährleistet die Plattform Infomed den Informationsaustausch zwischen Gesundheitsfachstellen (Spitäler, Arztpraxen, Labors und Röntgeninstitute). Mehr als 130 Ärztinnen und Ärzte (25 % der Walliser Ärzteschaft) sind auf der Plattform Infomed angemeldet und nutzen sie regelmässig für den Austausch von medizinischen Informationen über ihre Patientinnen und Patienten. Bislang wurden so bereits über 100’000 Dokumente ausgetauscht. Dieser Austausch wird stetig ausgebaut und auf weitere Gesundheitsfachpersonen ausgedehnt. Bis dato ist es zu keinem einzigen Diebstahl von medizinischen Daten gekommen.

Lediglich der Zugang der Patientinnen und Patienten zu ihrem elektronischen Dossier wurde im September 2015 infolge der Intervention des kantonalen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten Sébastien Fanti ausgesetzt. Inzwischen wurden die Entwürfe der Bundesverordnungen in die Vernehmlassung geschickt. Angesichts der gestellten Anforderungen hat der Kanton beschlossen, an den auf Westschweizer Ebene geführten Diskussionen über die Zweckmässigkeit der Erarbeitung einer gemeinsamen Lösung zur Nutzung des elektronischen Patientendossiers teilzunehmen. Bis zur Einführung einer allfälligen Alternativlösung ist die Beibehaltung von Infomed für die Walliser Gesundheitsfachpersonen unabdingbar.