Medienkonferenzen

Sensibilisierungskampagne Feinstaub

10/11/2016 | Dienststelle für Umwelt

Mit Unterstützung der Kantonalen Kommission für Lufthygiene starten die Dienststelle für Umweltschutz und die Gesundheitsförderung Wallis gemeinsam eine innovative Aktion zur Aufklärung und Information über die Feinstaub-Problematik. Über eine Partnerschaft mit dem Walliser Kaminfegermeisterverband sollen in den nächsten 3 Jahren 60‘000 Anzündhilfen für Holzheizungen gratis an die Eigentümer abgegeben werden. Mit dem Ziel, dass jeder lernt, sein Feuer richtig anzuzünden, d.h. mit so wenig Schadstoffemissionen wie möglich.

Die in der Luft gemessenen Feinstaub-Partikel haben einen Durchmesser unter 10 Mikrometer. Feinstaub besteht entweder aus direkt in die Luft ausgestossenen, sog. primären Partikeln, die etwa bei Verbrennungs- oder Abriebprozessen entstehen, oder aus sekundären Partikeln, die sich erst in der Luft aus ausgestossenen Abgasen bilden. Diese Kleinstpartikel schweben in der Luft und können aufgrund ihrer geringen Grösse bis tief in die Atemwege eindringen und da Entzündungsreaktionen auslösen. Diese schädigenden Einwirkungen können zu Bronchitis, Husten, Asthma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder sogar zu Lungenkrebs führen. Man schätzt, dass Feinstaub in der Schweiz jedes Jahr über 3700 vorzeitige Todesfälle verursacht und dass fast 40 % der Bevölkerung einer übermässigen Feinstaubbelastung ausgesetzt sind.

Zu den grössten Feinstaubquellen gehören Motorfahrzeuge und Holzheizungen. Gemäss der schweizerischen Energie- und Klimapolitik wird die Verwendung von Holz als Brennstoff gefördert, um den Ausstoss von Treibhausgasen, wie das CO2, zu verringern. Doch dann ist unbedingt darauf zu achten, dass das Holz auch richtig verbrannt wird, d.h. so, dass es die Luftqualität nicht beeinträchtigt. Deshalb müssen die Heizanlagen dem Stand der Technik entsprechen und regelmässig gewartet werden.

Seit zehn Jahren lässt sich bei den Feinstaubkonzentrationen in der Luft eine rückläufige Tendenz beobachten. Doch auch wenn seit 2010 die Messwerte in allen Regionen des Wallis dreimal tiefer liegen als der von der Luftreinhalte-Verordnung festgesetzte Jahresgrenzwert, sind an einzelnen Tagen immer noch Überschreitungen zu beobachten. Wir dürfen also in den bisherigen Anstrengungen nicht nachlassen, damit der gesamten Bevölkerung im Kanton eine qualitativ gute Luft gewährleistet werden kann.

Die Kampagne

Die Dienststelle für Umweltschutz und die Gesundheitsförderung Wallis (GFW) - via die Lungenliga Wallis - lancieren, in Partnerschaft mit dem Walliser Kaminfegermeisterverband (AVMR), eine Kampagne zur Feinstaub-Sensibilisierung. Dabei ist vorgesehen, an alle Besitzer von Holzheizungen, Kachelöfen, Cheminées und Holzkochherde Schachteln mit Anzündhilfen zu verteilen, auf denen steht, wie man richtig anfeuert, damit möglichst wenig Rauch und Luftemissionen entstehen.

Das ist im Prinzip ganz einfach: man muss nur das Feuer von oben her anzünden, damit erhält das entfachte Feuer eine bessere Sauerstoffzufuhr, wodurch die Feinstaubemissionen deutlich gesenkt werden. So einfach können die Eigentümer der über 20‘000 Holzfeuerungsanlagen im Wallis dazu beitragen, dass die Qualität der Walliser Luft sich bessert.

Das Innovative an dieser Kampagne ist, dass sie nicht einfach nur informiert, sondern dass sie den Leuten einen einfachen und praktischen Anstoss zur Änderung ihrer Gewohnheiten gibt. Eine zentrale Rolle spielt der AVMR, denn die Kaminfeger werden es sein, die bei ihren regelmässigen Kontrollen und Unterhaltsarbeiten über 60‘000 Anzündhilfen an ihre Kunden verteilen und sie dabei auf die Feinstaub-Problematik hinweisen werden.

Die Kampagne wird 3 Jahre, von 2016 bis Ende 2018 laufen, damit die ganze Zielgruppe erreicht werden kann.