Medienmitteilung

Das Wallis verstärkt seine Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL

27/09/2016 | Dienststelle für Wald, Natur und Landschaft

Der Kanton Wallis und die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL haben heute eine neue Rahmenvereinbarung unterzeichnet. Mit dieser Vereinbarung setzen sie ihre langjährige Zusammenarbeit fort und bauen diese aus. Diese Unterzeichnung fällt mit dem 20-jährigen Bestehen der Lawinendynamik-Forschung im Vallée de la Sionne zusammen.

Jacques Melly, Vorsteher des Departements für Verkehr, Bau und Umwelt (DVBU), und Christoph Hegg, stellvertretender Direktor der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, unterzeichneten heute die neue Rahmenvereinbarung zwischen dem Kanton und der WSL. Sie folgt auf eine erste, im Jahr 1995 getroffene Vereinbarung, die sich im Wesentlichen auf Naturgefahren bezog und in deren Rahmen die WSL Forschungsprojekte zu Lawinen und Murgängen lanciert hatte. Mit dem heute unterzeichneten Dokument wird die Zusammenarbeit erweitert. So verpflichtet sich der Kanton, bevorzugt die WSL mit der Durchführung von Forschungsprojekten zu betrauen, die sich mit der Verringerung von Naturgefahren befassen. Darüber hinaus möchte der Kanton der WSL ermöglichen, ihren Auftrag in den Bereichen Wald, Biodiversität und Landschaft zu erfüllen. Hierzu erbringt die WSL de facto bereits seit einigen Jahren Leistungen, die in der neuen Vereinbarung nun formell festgeschrieben sind. Beispielsweise untersuchen die Wissenschafter die Waldentwicklung nach den Bränden von Leuk und Visp. Zahlreiche Projekte zum Föhrensterben trugen dazu bei, die Komplexität dieses Phänomens und die Ursachen zu klären. Und im Pfynwald untersuchen die WSL-Forschenden die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wälder.

Die Vereinbarung wird je nach den jeweiligen Erfordernissen über Leistungsaufträge umgesetzt und verpflichtet den Kanton zu keinem zwingenden finanziellen Engagement.

20 Jahre Lawinenforschung im «Vallée de la Sionne»

Die Unterzeichnung dieser Rahmenvereinbarung fällt mit dem 20-jährigen Bestehen der Lawinendynamik-Forschung im Vallée de la Sionne zusammen. Die langjährige Zusammenarbeit zwischen dem Kanton und der WSL führte zur Einrichtung einer Walliser Aussenstelle des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF. Das SLF betreibt im Vallée de la Sionne auf dem Gebiet der Gemeinde Arbaz eine weltweit einzigartige Versuchsanlage, in der Lawinen im Massstab 1:1 untersucht werden. An der Tagung zu diesem Jubiläum an der HES-SO Valais-Wallis in Sitten nahmen rund einhundert Experten teil. Sie hielten Rückschau auf die erzielten Ergebnisse und deren Bedeutung für die Praxis und diskutierten die noch zu erforschenden Gebiete.