Medienmitteilung Dienststelle für Sozialwesen

Asylwesen - Anpassung der Unterbringungsstrukturen an die Flüchtlingsströme

In der Schweiz nimmt die Zahl der Asylsuchenden stark zu. Von den Neuankünften werden 4 % dem Wallis zugeteilt, was dazu geführt hat, dass seit Ende September monatlich über 200 neue Flüchtlinge im Kanton eintreffen. Derzeit betreut und beherbergt das Amt für Asylwesen über 5’500 Flüchtlinge. Aufgrund der Prognosen, die der Bund zu den Asylankünften bekannt gegeben hat, und in Anbetracht der kantonalen Aufnahmekapazität, muss das Unterbringungskonzept angepasst und verstärkt werden. Geplant ist, die Kapazitäten in den Gruppenunterkünften in den kommenden Wochen durch die Eröffnung neuer Zentren zu erhöhen. Um die sich rasch verändernde Lage bewältigen zu können, wird man in absehbarer Zeit aber auch auf Zivilschutzanlagen zurückgreifen müssen. Mit dem Kauf des Gästehauses St. Ursula in Brig, für den man dem Grossen Rat einen Verpflichtungskredit in der Höhe von 6 Millionen Franken unterbreiten wird, sollen demnächst auch im Oberwallis zusätzliche Kapazitäten zur Verfügung gestellt werden.

Nachdem die Migrationsströme aus der Ukraine, aber auch aus anderen Ländern wie Afghanistan, der Türkei und Syrien weiter konstant zunehmen, muss der Staat Wallis sein Dispositiv zur Unterbringung und Betreuung der Asylsuchenden anpassen. Laut Verteilschlüssel erhält der Kanton Wallis vom Bund 4 % der in der Schweiz angekommenen Asylsuchenden zugeteilt. Aktuell betreut und beherbergt das Wallis über 5’500 Personen aus dem Asylwesen, wovon knapp die Hälfte aus der Ukraine stammt. Nachdem seit Ende September monatlich bereits über 200 Neuankünfte registriert werden, muss der Staat Wallis aufgrund der Prognosen des Bundes und in Anbetracht der aktuellen Aufnahmekapazität sein Unterbringungskonzept nun weiter anpassen und erweitern.

Laut Angaben gibt es aktuell noch rund 100 freie Plätze in Kollektivzentren und Wohnungen. Während das Amt für Asylwesen aktiv auf der Suche nach Gastfamilien und Wohnungen ist, zeigt sich, dass auch der Bedarf an Gruppenunterkünften sehr hoch ist und der Kanton in der Lage sein muss, seine Aufnahmekapazität in diesem Bereich rasch ausbauen zu können. Dies hat das Amt für Asylwesen dazu veranlasst, ab Anfang Januar 2023 im Hotel Forum in Martinach ein neues Kollektivzentrum zu eröffnen. Im Sportzentrum Ovronnaz werden ebenfalls gegen 100 Plätze eingerichtet. Aufgrund der sich rasch verändernden Lage wird man in absehbarer Zeit aber auch Zivilschutzanlagen nutzen müssen. So ist geplant, Anfang nächsten Jahres eine erste Zivilschutzunterkunft in Sitten in Betrieb zu nehmen, die Platz für bis zu 60 Personen bietet. Daneben ist das Amt für Asylwesen auf der Suche nach leerstehenden Hotels oder Ferienanlagen, die sich als Gruppenunterkünfte eignen.

Um die neuen Plätze einzurichten und die Ankunft der neuen Flüchtlinge zu koordinieren werden auf Ende Januar 2023 rund zehn Angehörige des Zivilschutzes aufgeboten. Dies zur Unterstützung der Mitarbeitenden des Amts für Asylwesen, dessen Personalbestand 2022 zwar aufgestockt wurde, aber noch immer nicht ausreicht, um den grossen Anstieg bei den Asylsuchenden zu bewältigen.

Gästehaus St. Ursula in Brig

Die internationalen Konflikte haben dazu geführt, dass sich das Amt für Asylwesen mit zusätzlichen Herausforderungen konfrontiert sieht und dauerhaft über Unterbringungsmöglichkeiten verfügen muss, die an die Bedürfnisse der aufgenommenen Menschen angepasst sind. Mit dem geplanten Kauf des Gästehauses St. Ursula in Brig sollen in einigen Monaten auch im Oberwallis zusätzliche Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden können. Das Gästehaus bietet Platz für 100 bis 120 Menschen und eignet sich gut für die Unterbringung von Familien mit Kindern.

Da die jetzigen Betreiber am Standort bereits einen Hotel- und Cateringservice anbieten, ist neben Unterkünften auch die Einrichtung eines Zentrums für die Eingliederung und sozioprofessionelle Integration in den Hotel- und Gastroberufen geplant. Die Dienstleistungen dieses Zentrums richten sich an Sozialhilfeempfängerinnen und Sozialhilfeempfänger oder auch an IV-Bezügerinnen und IV-Bezüger.

Das Gebäude befindet sich in einem sehr guten Zustand und entspricht den unmittelbaren Bedürfnissen des Amts für Asylwesen, womit keine besonderen Umbauarbeiten anfallen sollten. Der Kaufpreis wurde auf 6 Millionen Franken festgelegt, wofür man dem Grossen Rat demnächst einen Verpflichtungskredit unterbreiten wird.