Medienkonferenzen

Ergebnisse des Gutachtens über die potenziellen gesundheitlichen Auswirkungen von Quecksilber für die Oberwalliser Bevölkerung

20/06/2016 | Dienststelle für Gesundheitswesen

Die Ergebnisse des Gutachtens über die Gesundheitsrisiken der quecksilberverschmutzten Böden im Oberwallis sind beruhigend. Nach mehrmonatigen Untersuchungen und Analysen ist die Abteilung für Arbeits- und Umweltmedizin der Universität Zürich zum Schluss gekommen, dass sich zum jetzigen Zeitpunkt keine Hinweise für eine relevante Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung durch Quecksilber aus dem Boden finden lassen.

Das Gutachten wurde von der Vorsteherin des Gesundheitsdepartements, Esther Waeber-Kalbermatten, in Auftrag gegeben, um festzustellen, ob das von der Lonza AG zwischen den 1930er und 1970er Jahren in den Grossgrundkanal geleitete Quecksilber gesundheitliche Auswirkungen auf die Bevölkerung dieser Region hat.

Das Gutachten, das von der Abteilung für Arbeits- und Umweltmedizin der Universität Zürich unter der Leitung von Prof. Holger Dressel durchgeführt wurde, beruht primär auf einer umweltepidemiologischen Studie und stützt sich zusätzlich auf Angaben aus der wissenschaftlichen Literatur und weiteren Untersuchungen. Die epidemiologische Studie wurde bei zwei spezifischen Zielgruppen durchgeführt, nämlich bei Müttern und ihren Kindern zwischen zwei und elf Jahren, die in Turtig, Visp West oder Visp Kleegärten wohnen. Diese Zielgruppe wurde gewählt, weil Kinder und Frauen im gebärfähigen Alter von allfälligen Auswirkungen des Quecksilbers am stärksten betroffen wären.

171 Mütter und Kinder sind der Einladung gefolgt, an der Studie teilzunehmen und haben Urin- und Haarproben zur Verfügung gestellt. Diese Personen wurden daneben zu verschiedenen Faktoren befragt, die eventuelle Quecksilberwerte im Körper erklären könnten, beispielsweise Herkunft (Geburtsort am Meer), kürzlicher Konsum von Meeresfischen oder Zahnfüllungen aus Amalgam.

Das Team von Prof. Dressel ist nach dem Vergleich der Ergebnisse mit repräsentativen Studien aus anderen Ländern zum Schluss gekommen, dass bei der Bevölkerung aus dem Oberwallis, die an der Studie teilgenommen hat, unauffällige Quecksilberwerte gemessen wurden. Die Untersuchungen haben auch gezeigt, dass keine Hinweise für einen Zusammenhang zwischen der Höhe der Quecksilberwerte im Boden und der Höhe der Quecksilberwerte im Urin sowie im Haar ausfindig gemacht werden können, was den wissenschaftlichen Erkenntnissen zu diesem Thema entspricht. Hingegen bestätigt die Studie, dass häufige Einnahme von Meerfisch und die Anzahl der Zahnfüllungen mit Amalgam einen direkten Einfluss auf den Quecksilberwert im Körper haben.