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Waldreservat "Arpille – Vallée du Trient

06/02/2015 | Dienststelle für Wald, Natur und Landschaft

Einrichtung des zweitgrössten Waldreservats in der Schweiz

(IVS).-. Am heutigen Tag wurde das Waldreservat "Arpille – Vallée du Trient" offiziell begründet. Ein entsprechender Vertrag wurde vom Vorsteher des Departements für Verkehr, Bau und Umwelt (DVBU), Jacques Melly, mit den Eigentümern der Waldflächen des künftigen Reservats unterzeichnet. Mit einer Fläche von 1307 Hektaren ist das neue Reservat das zweitgrösste der Schweiz, nach jenem von Val Cama/Val Leggia (1578 ha) im Kt. Graubünden.

Die an der Bildung dieses Reservats beteiligten Waldeigentümer sind die Gemeinden und Burgerschaften von Finhaut, Martigny, Martigny-Combe, Salvan, Trient und Vernayaz, die Alpgenossenschaft Arpille und die römisch-katholische Pfarrei Martinach.

Der für 50 Jahre gültige Vertrag begründet den Status des Waldreservats und setzt die Regeln für dessen Nutzung fest. Auf 773 ha verzichten die Eigentümer somit ganz auf forstliche Eingriffe, damit sich der Wald natürlich entwickeln kann. Auf den restlichen 534 ha sollen, mit Unterstützung der Dienststelle für Wald und Landschaft (DWL), gezielte Eingriffe vorgenommen werden, um die Lebensräume prioritärer Tier- und Pflanzenarten aufzuwerten oder um ökologisch besonders wertvolle Baumarten einzubringen. Laut Staatsrat Melly nimmt damit der Kanton seine Aufgabe zur Erhaltung einer reichhaltigen Biodiversität wahr. Die Einrichtung des Reservats wird übrigens keinerlei einschränkende Folgen für Wanderer, Jäger, Fischer oder Pilzesammler haben. Im Gegenteil, die Entwicklung eines sanften Tourismus wird begünstigt, zumal das Gebiet auch für didaktische Zwecke genutzt werden soll.

Reichhaltiges und vielfältiges Ökosystem

Die Einrichtung des Waldreservats "Arpille/Vallée du Trient" rechtfertigt sich durch die vorhandene Dichte und Vielfalt natürlicher, landschaftlicher und kultureller Werte. Das Reservat erstreckt sich in Stufen von der Ebene (455 m) bis zum Gipfel der Arpille (2085 m) und umfasst, z. B. mit der Schlucht “Gorges du Trient”, auch Objekte von nationaler Bedeutung, welche im Bundesinventar der Landschaften, der Hochmoore oder der Amphibienlaichgebiete eingetragen sind.

Heute zählt das Wallis über 2000 ha Waldreservate, bei einer Waldfläche von 120'000 ha. Die Einrichtung dieses neuen Waldreservats erfolgt im Rahmen der Programmvereinbarungen mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU), welches die Reservatsflächen bis 2020 auf 5% und bis 2030 auf 10% der Gesamtfläche erhöhen will.