Medienmitteilung

Umwandlung der Fachmaturitäten Gesundheit / Soziale Arbeit in Berufsmaturitäten

28/01/2016 | Dienststelle für Berufsbildung

Der Vorsteher des Departements für Bildung und Sicherheit hat entschieden, in Zusammenarbeit mit den involvierten Partnern (WVM, FMS-Direktionen, OrTra SSVs, HES-SO) die Umwandlung der Fachmaturitäten Gesundheit / Soziale Arbeit in Berufsmaturitäten zu prüfen. Die vom Staatsrat im Jahr 2000 gegründeten 5 Walliser Fachmittelschulen erteilen einen allgemeinbildenden Unterricht, der sich auf den Rahmenlehrplan (RLP) der EDK von 2004 stützt und zum Erwerb verschiedener Fachmaturitäten führt.

Diese Studiengänge haben seit gut zehn Jahren stark an Bedeutung gewonnen und sind zu wichtigen Pfeilern der allgemeinbildenden Ausbildung geworden. Von den FMS-Schülerinnen und -Schülern entscheiden sich 88 % für das Zusatzjahr mit dem Fachmaturitätsabschluss Gesundheit oder Soziale Arbeit und nehmen anschliessend ein Studium in einer entsprechenden Fachhochschule auf. Ergänzt wird das Angebot der FMS durch die Fachmaturitäten im Berufsfeld Pädagogik sowie in Bildender Kunst und Theater.

Im Hinblick auf die geplante Einbindung der FMS in die Dienststelle für Berufsbildung (DB) ist es nun Aufgabe der Studie, die aktuell berufsvorbereitende Ausbildung in eine berufsqualifizierende Ausbildung umzuwandeln, ohne dass dabei die Allgemeinbildung geschwächt wird. Die grossen Herausforderungen dieses Projekts bestehen darin, die Zielsetzungen des RLP FMS von 2004 beizubehalten, die Zielsetzungen des RLP für die Berufsmaturität von 2012 sowie die branchenspezifischen Kenntnisse der beiden EFZ Fachangestellte Betreuung (FaBe) / Fachangestellte Gesundheit (FaGe) einzubinden und gleichzeitig das Ausbildungsmodell 3+1 anbieten zu können, wie dies in den Handelsmittelschulen der Fall ist.

Vorgesehen ist, dass die Absolventinnen und Absolventen einer FMS künftig nach ihrer dreijährigen Ausbildung an der Schule einen Fachmittelschulausweis erhalten und dann, nachdem sie ein Jahr Praktikum absolviert haben, ein EFZ FaBe oder FaGe und ein Berufsmaturitätszeugnis Gesundheit / Soziale Arbeit. Dies erlaubt es ihnen, mit einem gut gefüllten Rucksack an Erfahrungen ein FH-Studium in Angriff zu nehmen oder sich als qualifizierte Berufsperson in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Fachmaturitäten Pädagogik, Bildende Kunst oder Theater bleiben als solche bestehen.

Die Arbeitsgruppe, die vom Chef der DB Claude Pottier gebildet und geleitet wird, plant ihren Bericht noch vor Ende 2016 einzureichen, damit das neue Ausbildungsmodell gegebenenfalls ab August 2017 angeboten werden kann. In dieser Phase obliegt die Durchführung und Verantwortung des gesamten Projekt der DB.
Parallel zu den Arbeiten der Arbeitsgruppe startet an der OMS Brig (in Zusammenarbeit mit der BFO) auf das Schuljahr 2016/2017 hin eine Pilotklasse mit je 12 FaGe und FaBe, was es erlauben wird, die Analysen und Überlegungen unmittelbar umzusetzen und auf ihren Mehrwert zu prüfen.