Medienmitteilung

Der Walliser Wald bereitet sich auf den Klimawandel vor

11/01/2016 | Dienststelle für Wald, Natur und Landschaft

Der Walliser Wald könnte die Klimaerwärmung mit einem leisen Optimismus meistern. Eine spezielle Beachtung muss auf die Bestände in tiefen Lagen gelegt werden. Eine durch die kantonale Dienststelle für Wald und Landschaft erarbeitete Studie zeigt die aktuelle Situation auf. Sie ist ab heute auf der Internetseite des Kantons Wallis verfügbar.

Die 24 seitige, in deutscher und französischer Sprache verfasste Studie, liefert mit der Unterstützung von Illustrationen Antworten auf die Konsequenzen der Klimaerwärmung für den Walliser Wald. Ist er örtlich bedroht, wird er sich andernorts ausbreiten? Die Antwort auf diese beiden Fragen lautet „ja“.

Die Klimaerwärmung wird sich voraussichtlich durch eine Kombination einer Temperaturerhöhung in der Grössenordnung von 2 Grad Celsius und einem Rückgang der sommerlichen Niederschläge zeigen. Eine wenig positive Aussicht für die tief gelegenen Wälder der linken und rechten Rhonetalseite, da diese Wälder bereits heute unter relativ trockenen Bedingungen gedeihen müssen. Die Steppe könnte sich also auf Kosten der Schutzwälder ausdehnen. Zudem steigert die Wiederholung trockener Perioden das Waldbrandrisiko, ebenso wird die Ausbreitung von Parasiten und invasiver Pflanzen wie dem Götterbaum gefördert.

Zum Glück weisen unsere Wälder der tiefen Lagen bereits heute mehrere Arten auf, welche sehr resistent sind und sich unter schwierigen Bedingungen besser entwickeln können. Um sich auf die erwarteten Veränderungen für das Ende dieses Jahrhunderts vorzubereiten, ist eine grosse Artenmischung zu bevorzugen und dies vornehmlich durch eine natürliche Verjüngung. Bei Bedarf müssen auch gezielt Pflanzungen vorgesehen werden. Es ist ebenfalls auf ein optimales Wald-Wild-Gleichgewicht zu achten, damit sich alle Arten verjüngen können ohne verbissen zu werden.

Die Wälder der höheren Lagen werden durch die zu erwartende Klimaerwärmung positiv beeinflusst. Die Waldgrenze wird sich nach oben verschieben, dies zugunsten einer noch besseren Schutzfunktion. Die Wälder mittlerer Lagen werden voraussichtlich vermehrt unter Borkenkäferkalamitäten leiden.

Der Bericht mit dem Titel „Wald und Klimawandel im Wallis“ kann ab heute auf der Internetseite www.vs.ch/de/web/sfp heruntergeladen werden.


Eine offene Stelle im Wald, welche vom Götterbaumzu 100%
bedeckt worden ist (Graubünden, Alpensüdseite)