Medienmitteilung

Schutz der Wildtiere im Winter

21/12/2015 | Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere

(IVS). - Alle sich mit der Wildtiererhaltung und -pflege befassenden Fachkreise stellen einen starken Anstieg der winterlichen Sport- und Freizeitaktivitäten im Wallis fest. Dadurch können Wildtiere in ihrer Ruhe im Winterquartier empfindlich gestört und gefährdet werden. Um solche Wildstörungen im Winter einzudämmen, richten der Staat Wallis, die Bergführer und die Wanderleiter vor Anbruch der neuen Wintersaison gemeinsam eine Austauschplattform ein. Ziel ist es, das Verantwortungsbewusstsein der Wintersportler für ein respektvolles Verhalten gegenüber der Tierwelt zu wecken. Das Vorgehen steht im Zeichen der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, die der Kanton erreichen will.

Die Austauschplattform für Wildruhezonen wird unter die Leitung der Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere (DJFW) gestellt. Dazu eingeladen sind Vertreter des Schweizer Alpen Clubs (SAC) und dessen Sektion Monterosa, des Schweizer Bergführerverbands (SBV), des Walliser Bergführerverbands (WBV), des Verbands Schweizer Wanderleiter (SWL) und der Dienststelle für Wald und Landschaft (DWL). Über die neue Plattform wollen diese Akteure künftig näher zusammenarbeiten, um die Interessen der Wildtiere, des Waldes und des Wintersports in freier Natur unter einen Hut zu bringen. Hauptsächlich geht es also darum, die Wintersportler zu einem verantwortungsvollen Verhalten zu bringen, das dem Überleben der Wildtiere in der harten Winterzeit sowie der Schutzwaldverjüngung förderlich ist.

Künftig wird der Kanton bei Vorhaben zur Ausscheidung neuer rechtsverbindlicher Wildruhezonen stets darauf achten, die Bergsportverbände und andere interessierte Kreise in das Anhörungsverfahren einzubeziehen.

Was die empfohlenen Ruhezonen betrifft, wurde 2015 zusammen mit den Bergführern, dem SAC und den Wanderleitern eine komplette Überarbeitung der 2014 bezeichneten Gebiete vorgenommen, wodurch 145 vom Kanton empfohlene Ruhezonen festgelegt worden sind. Der Öffentlichkeit steht eine interaktive Karte zur Verfügung, die auf der Website des Kantons www.vs.ch/djfw oder auf der Seite www.respektiere-deine-grenzen.ch (des Bundesamts für Umwelt, BAFU) eingesehen werden kann.

Die Teilnehmer an der neuen Plattform werden regelmässige Treffen abhalten, bei denen man Bilanz über das zurückliegende Jahr ziehen, die Forderungen aller Seiten formulieren, neu geplante oder laufende Projekte erörtern und sich auf die Inhalte der Öffentlichkeitsinformation einigen wird. Diverse gemeinsame Informationskampagnen sind für die Wintersaison 2015/16 geplant. Ohne die Attraktivität des Wallis als Standort für Sport und Freizeit in der freien Natur aufs Spiel zu setzen, will man so aus einem positiven Ansatz heraus eine Vision entwickeln für die schwierige Gratwanderung zwischen Bewegungsfreiheit des Menschen und Schutz der Natur.