Medienmitteilung
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Jahresbericht zur Luftqualität - Verbesserungen 2020

26/08/2021 | Dienststelle für Umwelt

Die Luftqualität im Wallis verbessert sich, diesen Trend bestätigt der Jahresbericht zur Luftreinhaltung. 2020 überschritten die Feinstaub- und Stickstoffdioxidkonzentrationen nur selten die Tagesgrenzwerte. Beim Ozon waren die Überschreitungen minim. Zu diesen Ergebnissen beigetragen haben das Wetter und der als Folge der Corona-Restriktionen reduzierte Strassenverkehr. Einer besonderen Überwachung bedarf allerdings der Stickstoffeintrag in die Umwelt, der hauptsächlich aus dem Ammoniak in der Luft stammt. Hier bleibt Wachsamkeit geboten, und die Anstrengungen müssen fortgesetzt werden.

Der 2009 eingeführte kantonale Plan zur Bekämpfung der Luftverschmutzung zeigt nachhaltig Wirkung, wie sich aus dem neusten Bericht zur Luftqualität der Dienststelle für Umwelt schliessen lässt. Die Schadstoffemissionen in den Bereichen Abfallentsorgung, Industrie und Gewerbe, Verkehr und Heizungen sind kontinuierlich zurückgegangen. Die seit 2006 im Wallis beim Feinstaub und Stickstoffdioxid beobachtete Verbesserung der Luftqualität bestätigt sich langfristig.

Feinstaub

Obwohl es im Wallis 2020 zu einigen Überschreitungen des Tagesgrenzwertes beim Feinstaub PM10 kam, blieb er an allen Standort-Typen unterhalb der zulässigen Schwelle. Acht der neun registrierten Überschreitungen waren auf den im Januar, Februar und November eingedrungenen Saharasand zurückzuführen. Die jährliche PM10-Verschmutzung wird daher als gering bis mässig eingestuft. Problematischer für die Gesundheit ist der Feinstaub PM2.5, wegen seiner äusserst geringen Partikelgrösse. Dessen Immissionen kamen näher an die Grenzwerte heran und stellen deshalb eine Herausforderung für die Zukunft dar.

Stickstoffdioxid

Der Jahresgrenzwert für Stickstoffdioxid, das aus fossilen Brennstoffen und Treibstoffen hervorgeht, wird seit 2013 auf dem ganzen Gebiet sicher eingehalten. Die 2020 wegen der Corona-Pandemie angeordneten Restriktionen hatten grosse Auswirkungen auf den Strassenverkehr. In Sitten etwa kam der Verkehrsrückgang in einem Jahresmittel für Stickstoffdioxid zum Ausdruck, das deutlich unter jenem von 2019 lag.

Ozon

Die Ozonbelastung lag erneut über den Grenzwerten, allerdings mit tieferen Immis-sionskonzentrationen als in den beiden vorangegangenen Jahren. Mit der Klimaerwärmung besteht die Gefahr einer Zunahme von Wetterereignissen, welche die Ozonbildung begünstigen. Daher ist es weiterhin vordringlich, den Ausstoss der wichtigsten Vorläufergase (NO, NO2, flüchtige organische Verbindungen) aus Industrie, Gewerbe, Haushalten und Verkehr noch stärker zu reduzieren.

Gasförmiges Ammoniak

Messungen, die zusammen mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) in der Rhoneebene durchgeführt worden sind, zeigen, dass die Stickstoffmengen die für Nadelwälder festgelegten Begrenzungen um das Zwei- bis Dreifache überschreiten. Gasförmiges Ammoniak ist an diesen Überschreitungen zu über 50% beteiligt. Im Vergleich zum Mittelland ist die Belastung durch Stickstoffeinträge im Wallis allerdings immer noch weniger kritisch. Die Einträge stickstoffhaltiger Luftschadstoffe in die Umwelt sind für bestimmte Ökosysteme schädlich und bedürfen einer besonderen Überwachung. Zurückzuführen ist das Problem vor allem auf Ammoniakemissionen aus der Landwirtschaft, aber auch auf die Stickoxide aus Verbrennungsmotoren.

Um Menschen, Tiere, Pflanzen und deren Lebensräume vor den schädlichen Auswirkungen der Luftverschmutzung zu schützen und den negativen Einflüssen des Klimawandels vorzubeugen, wollen Bund und Kantone den Schadstoffausstoss so tief halten, wie dies ökonomisch tragbar und nach dem Stand der Technik möglich ist. In diesem Sinne trägt der schrittweise Übergang zu erneuerbaren Energien sicher zu einer günstigen Entwicklung bei.