Medienmitteilung

Finanzlage der Walliser Gemeinden

22/04/2021 | Dienststelle für innere und kommunale Angelegenheiten

Die Finanzlage der 126 Walliser Gemeinden kann insgesamt erneut als sehr gut beurteilt werden. Die fünf Kennzahlen, berechnet aus dem Durchschnittswert der Verwaltungsrechnungen 2018 und 2019, erreichen das Maximum von 25 Punkten.

Die Verwaltungsrechnung 2019 der 126 Walliser Gemeinden weist einen Cashflow von über 583 Millionen Franken aus, eine Steigerung um 37,5 Prozent im Vergleich zu den Gemeinderechnungen 2018. Der Ertragsüberschuss hat sich bei 71,7 Millionen Franken stabilisiert.

Die laufenden Aufwände der Gemeinden nehmen um 2,7 Prozent, auf 1,778 Milliarden Franken zu. Die Erträge steigen um 9,5 Prozent und liegen mit 2,361 Milliarden Franken deutlich über der 2-Milliarden-Franken-Marke.

Die Gemeinden hielten mit 282,5 Millionen Franken, einer Steigerung um 0,6 Prozent das hohe Niveau bei den ordentlichen Abschreibungen. Die zusätzlichen Abschreibungen sind rückläufig (-15 Prozent) und betragen 55,1 Millionen Franken.

Nettoinvestitionen von 365,6 Millionen Franken
Die Einwohnergemeinden halten mit 365,6 Millionen Franken ihr hohes Niveau an Nettoinvestitionen aufrecht, eine Steigerung um 1,4 Prozent.

Finanzierungsfehlbetrag von 217,5 Millionen Franken
Die Gemeinden verbuchen zum dritten Mal in Folge einen Finanzierungsüberschuss – mit einem Rekordwert von 217,5 Millionen Franken im Vergleich zu 63,5 Millionen für 2017/2018. Die positive Entwicklung der Werte zwischen den beiden Jahren und jener der Rechnung 2019 ist an sich ungewöhnlich. Die Steigerung ist einem aussergewöhnlichen Umstand zuzuschreiben, nämlich der Sanierung der Einwohnergemeinde Leukerbad.

Finanzkennzahlen
Die fünf Kennzahlen, welche im Kanton Wallis ermittelt werden, zeigen alle ein positives Ergebnis mit folgender Bewertung (0 = ungenügend / 5 = sehr gut):

  • Sehr gut: 5 für den Selbstfinanzierungsgrad
  • Sehr gut: 5 für die Selbstfinanzierungskapazität
  • Genügend: 5 für die Einhaltung des 10%-Satzes bei den ordentlichen Abschreibungen
  • Kleine Verschuldung: 5 für die Nettoschuld pro Kopf
  • Sehr gut: 5 für die Brutto-Schuldenvolumenquote

Von den möglichen 25 Punkten (5 x 5 Punkte) erreichen alle 126 Walliser Gemeinden zusammen das Maximum.

Die Nettoverschuldung pro Einwohner nimmt bei den Gemeinden insgesamt von 1271 auf 601 Franken ab. Mit einem Wert von deutlich unter 3000 Franken pro Einwohner wird die Verschuldung als gering beurteilt. Diese Auswertung zeigt die sehr gute Finanzlage der Gemeinden auf.

Ab dem Budget 2022 haben die Gemeinden das Rechnungslegungsmodell 2 (HRM2) anzuwenden. Somit wird dieser Bericht der letzte in dieser Form und auch das Ende einer historischen Reihe sein, welche mit dem HRM1 im Jahr 2006 begann.