Medienmitteilung

Walliser Netzwerk gegen häusliche Gewalt

26/03/2015 | Dienststelle für innere und kommunale Angelegenheiten

(IVS).- Rund hundert Fachpersonen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich, der Polizei und der Justiz sind heute im IUKB in Brämis zur zweiten Tagung des Walliser Netzwerks gegen häusliche Gewalt zusammengetreten. Dieses vom Sekretariat für Gleichstellung und Familie organisierte Treffen ist darauf ausgerichtet, die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren aus diesem Bereich zu verstärken.

2014 haben die Opferhilfeberatungsstellen im Wallis 440 Opfer häuslicher Gewalt empfangen und die Polizei hat 382 Beschuldigte erfasst. Das ist mehr als eine Situation häuslicher Gewalt pro Tag! Im Wallis wie auch sonst in der Schweiz ist häusliche Gewalt ein weit verbreitetes gesellschaftliches Problem.

In einem solchen Kontext ist es äusserst wichtig, die Gefährlichkeit einer gewaltausübenden Person beurteilen und ein koordiniertes Bedrohungsmanagement zwischen den verschiedenen Fachpersonen gewährleisten zu können. Im Rahmen des Bedrohungsmanagements ist es möglich, die Risiken und Dynamiken der gewaltausübenden Personen zu identifizieren und Wiederholungstaten zu verhindern. Dieser Ansatz wirft allerdings ethische und rechtliche Fragen auf, wie beispielsweise das Thema Datenschutz. Genau auf solche Aspekte wurde heute in Brämis eingegangen.

Anlässlich dieser Tagung wurden verschiedene Best Practices in Sachen Bedrohungsmanagement aufgezeigt, wie jene des Kantons Solothurn durch Niklaus Büttiker und Manuela Müller der Kantonspolizei sowie jene des Kantons Zürich durch Dr. med. Frank Urbaniok, Chef des Psychiatrisch-Psychologischen Dienstes des Amts für Justizvollzug. Die Thematik wurde auch aus rechtlicher Sicht dargelegt, nämlich von Dr. iur. Marianne Schwander, Dozentin an der Berner Fachhochschule, und Gwénaelle Gattoni, Walliser Staatsanwältin. Prof. Eric Bonvin, Generaldirektor des Spital Wallis, ist auf die ethischen Herausforderungen in Sachen Bedrohungsmanagement eingegangen. Durch konkrete praktische Beispiele konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer daraufhin ihre eigenen Praktiken und Erfahrungen austauschen.

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