Medienmitteilung

Oberwallis - Dioxinspuren in Bodenproben nachgewiesen

03/09/2014 | Dienststelle für Umwelt

(IVS).- Analysen haben Dioxinspuren in Bodenproben der Region zwischen Visp und Gamsen nachgewiesen. Es muss weder mit einer gesundheitsgefährdenden Zusatzbelastung für die Bevölkerung gerechnet werden, noch sind Sanierungen notwendig. Die Dioxinspuren könnten von früheren Verbrennungen auf ehemaligen Deponien, in der Kehrichtverbrennungsanlage oder in industriellen Anlagen zurückzuführen sein. Auch der Waldbrand vom April 2011 könnte dazu beigetragen haben. Die Dienststelle für Umweltschutz will sicherstellen, dass heute keine Dioxine mehr in der Region emittiert werden und, dass belastetes Erdmaterial bei Bauprojekten korrekt entsorgt wird. Sie hat entsprechende Massnahmen eingeleitet.

In Bodenproben zwischen Visp und Gamsen ist die Dienststelle für Umweltschutz (DUS) auf punktuelle Bodenbelastungen mit Dioxinen gestossen. Die Hauptbelastungen befinden sich entlang des Rottens in Lalden und Brigerbad. Der Maximalwert lag bei 21 ng l-TEQ/kg im Siedlungsgebiet und bei 135 ng l-TEQ/kg bei landwirtschaftlichen Flächen. Die Verordnung über Belastungen des Bodens legt den Sanierungswert bei 100 ng l-TEQ/kg für Kinderspielplätze sowie für Haus- und Familiengärten, und auf 1000 für landwirtschaftliche Flächen fest. Der jeweilig anwendbare Grenzwert wurde somit nicht überschritten.

Die DUS hat die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) beauftragt, die Risiken durch die Bodenbelastung zu beurteilen. In ihrer Expertise kommt die EMPA zum Schluss, dass mit keiner wesentlichen Zusatzbelastung zu rechnen ist. Auch wurden von der Dienststelle für Verbraucherschutz und Veterinärwesen (DVSV) gezielt Fleisch- und Milchproben aus der Region auf Dioxine untersucht. Bislang wurden keine erhöhten Dioxin-Werte in der Nahrungskette festgestellt.

Laut Bundesamt für Umwelt sind heute die hauptsächlichen Quellen für Dioxine die illegale Abfallverbrennung im Freien oder in Kaminen, da die Kehricht- und Sondermüll­verbrennungsanlagen saniert wurden. Auch bei chemischen Produktionsverfahren mit Chlor können die Stoffe entstehen, ausserdem bei Waldbränden. Da sich Dioxine nur sehr langsam abbauen, liegt der Zeitpunkt der Verschmutzung meist in der Vergangenheit. Die Bodenbelastung zwischen Visp und Gamsen könnte von früheren Verbrennungen auf Deponien, in der Kehrichtverbrennungsanlage oder in industriellen Anlagen zurückzuführen sein. Der Waldbrand vom April 2011 könnte auch zur Belastung beigetragen haben.

Die EMPA führt zurzeit im Auftrag der DUS weitere Analysen durch, um die möglichen Quellen der Bodenbelastung näher zu charakterisieren. Die Dienststelle für Umweltschutz will auch sicherstellen, dass heute keine Dioxine mehr in der Region emittiert werden.

Damit belastetes Erdmaterial bei Bauprojekten nicht auf Drittparzellen abgelagert wird, bzw. damit ausgehobenes Material richtig verwertet oder entsorgt wird, hat die Dienststelle für Umweltschutz die betroffenen Gemeinden gebeten, bei Bauprojekten entsprechende Bodenanalysen durchführen zu lassen und für den korrekten Umgang mit belastetem Material zu sorgen.


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