Medienmitteilung

Schadstoffbelastung zwischen Visp und Niedergesteln

20/05/2014 | Dienststelle für Umwelt
(IVS).- Die Schadstoffuntersuchungen zwischen Visp und Niedergesteln gehen weiter. Sie führten zum Nachweis einer Quecksilber-Belastung bei Raron, auf der Südseite der Kantonsstrasse, sowie einer Belastung des Grundwassers durch 1,4-Dioxan talabwärts von Visp.

Fortgesetzte Untersuchungen zur Quecksilberbelastung im Boden
Im Rahmen der laufenden Untersuchungen der Böden zwischen Visp und Niedergesteln werden gegenwärtig auch die beiden Campingplätze in Turtig, südlich der Kantonsstrasse, analysiert, mit den folgenden Zwischenergebnissen: von 93 Proben wiesen 62 keine Belastung auf (<0.5 mg/kg), 24 zeigten eine Belastung zwischen 0.5 und 2 mg/kg, 3 eine Belastung zwischen 2 bis 5 mg/kg und deren 4 eine Belastung zwischen 5 bis 11 mg/kg. Zur Erinnerung: der von der Altlasten-Verordnung vorgegebene Sanierungswert liegt bei 5 mg/kg. Die Betreiber der Campingplätze wurden vorsorglich gebeten, darauf zu achten, dass an den Stellen mit mehr als 2 mg/kg keine Zelte mehr aufgestellt werden und diese auch nicht als Spielplätze genutzt werden. Genauere Informationen werden folgen, sobald die von der Lonza beauftragten Ingenieurbüros die Untersuchungen abgeschlossen und der Dienststelle für Umweltschutz (DUS) den diesbezüglichen Bericht vorgelegt haben.

Bei den laufenden Untersuchungen hat sich auch die Belastung der Wiesen unmittelbar westlich der Lonza, welche im Eigentum der Lonza sind, bestätigt. Die Lonza hat ihren Pächter angewiesen, die Böden in Kanalnähe mit einer Quecksilber-Konzentration über dem Sanierungswert (20 mg/kg für landwirtschaftliche Nutzung) nicht zu bewirtschaften.

Belastung des Grundwassers durch 1,4-Dioxan

Im Rahmen der Grundwasserüberwachung, die der Kanton anlässlich des Baus der Autobahn A9 eingerichtet hat, wurden im Grundwasser, in der Nähe der Abwasserreinigungsanlage Visp, 1,4-Dioxan-Belastungen von 770 und 530 μg/l nachgewiesen. Nach Erhalt dieser Ergebnisse führten die Dienststelle für Verbraucherschutz und Veterinärwesen (DVSV) und die DUS erneute Analysen durch und nahmen Kontakt mit den Bundesämtern auf, um Massnahmen für das weitere Vorgehen festzulegen. Die neuen Ergebnisse bestätigen eine Belastung des Grundwassers talabwärts von Visp.

Erste Abklärungen im Trinkwasser durch die DVSV haben erhöhte Werte in zwei privaten Brunnen der Region ergeben (34 und 18 μg/l), welche dem Trinkwassernetz der Gemeinde Visp nicht angeschlossen sind. Die Gemeinde Visp hat für die betroffenen Bewohner die notwendigen Massnahmen sofort eingeleitet und versorgt diese nun mit Trinkwasser aus dem Gemeindenetz. Das Trinkwassernetz der Gemeinde ist von der Belastung nicht betroffen. Die DVSV trifft im Moment weitere Abklärungen betreffend den 1,4 –Dioxangehalt in Trinkwasserbrunnen entlang der Rhone.

Es wurden auch Analysen im Grundwasser entlang der Rhone durchgeführt, mit Ergebnissen zwischen <0.05 und 1.7 μg/Liter. Diese Ergebnisse sind vergleichbar mit den Werten, die im Rahmen der Grundwasserüberwachung NAQUA an anderen Orten in der Schweiz festgestellt wurden: 2012 lagen diese für Grundwasser, das von versickerndem Flusswasser gespeist wird, zwischen <0.05 et 1.5 μg/Liter.

Da die Lonza AG in ihrer Produktion 1,4-Dioxan einsetzt, verlangte die DUS von der Firma, dass sie systematische Kontrollen durchführt und die Einleitung von 1,4- Dioxan in das Abwasser reduziert. Ausserdem wurde die Lonza im Rahmen der von der DUS gemäss Altlasten-Verordnung angeordneten technischen Untersuchungen verpflichtet, den Grundwasser-Schadstoffquellen auf ihrem Werkgelände nachzugehen.
Die betroffenen Dienststellen führen zurzeit weitere Untersuchungen durch.

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