Medienmitteilung

Quecksilberbelastung im Oberwallis

23/01/2014 | Dienststelle für Umwelt


Zusammenarbeit zwischen dem Kanton Wallis

und der Lonza angekündigt

(IVS).- Der Staatsrat des Kantons Wallis und die Lonza geben die Gründung eines Koordinationskomitees zur effizienten Lösung der Quecksilberproblematik zwischen Visp und Niedergesteln bekannt. Dieses Komitee wird verschiedene thematische Gruppen leiten und koordinieren. Die Lonza verpflichtet sich in einem ersten Schritt, die notwendigen Massnahmen vorzufinanzieren, um die belasteten Zonen zwischen Visp und Niedergesteln zu identifizieren sowie ihre Umwelteinwirkungen zu evaluieren. Zudem wird die Lonza die Sanierung der stark belasteten Parzellen innerhalb eines definierten Perimeters in der Wohnzone Turtig vorfinanzieren.

Der Staatsrat des Kantons Wallis und die Lonza geben die Gründung eines Koordinationskomitee zur effizienten Lösung der Quecksilberproblematik zwischen Visp und Niedergesteln bekannt. Dieses Koordinationskomitee setzt sich zusammen aus den beiden Staatsräten Jacques Melly und Jean-Michel Cina sowie dem Verwaltungsratspräsidenten der Lonza Group AG, Rolf Soiron und Jean-Daniel Gerber, Mitglied des Verwaltungsrates der Lonza Group AG.

Dieses Komitee wird verschiedene thematische Gruppen leiten und koordinieren. Diese bestehen unter anderem aus Vertretern der kantonalen Verwaltung und der Lonza. Ziel dieser Gruppen wird die Erarbeitung geeigneter Lösungen sein. Diese Lösungen müssen den Anforderungen der Altlastenverordnung entsprechen und auf die Bedürfnisse der Bevölkerung – insbesondere in Bezug auf die öffentliche Gesundheit  – eingehen. Die kantonalen und kommunalen Behörden werden indess ihre rechtlich zustehenden Entscheidungskompetenzen vollumfänglich beibehalten.

Die Lonza verpflichtet sich, die notwendigen Massnahmen vorzufinanzieren, um die belasteten Zonen zwischen Visp und Niedergesteln zu identifizieren und Ihre Umwelteinwirkungen zu evaluieren. Für die Parzellen in der Wohnzone Turtig mit einem Verschmutzungsgrad von über 5 mg/kg, wird die Lonza freiwillig die Sanierung vorfinanzieren. Dies gilt für den Perimeter, der im Süden durch die Kantonsstrasse begrenzt ist und im Norden durch den Blagernweg und den Sportplatzweg. Durch diese Vorfinanzierung will die Lonza ihre soziale Verantwortung wahrnehmen, ohne dabei eine Verantwortung für die Verschmutzung der besagten Parzellen zu übernehmen. Dieser Entscheid wurde aufgrund der Dringlichkeit der Situation in besagter Zone gefällt und schliesst keine weiteren freiwilligen Vorfinanzierungen der Lonza in dieser oder anderen Zonen ein. 

Bei der ersten Etappe der Voruntersuchungen wurden 10 von 36 in Turtig untersuchte Parzellen identifiziert, die den Sanierungsgrenzwert von 5 mg/kg in der Wohnzone überschreiten. Die zweite Voruntersuchung ist aktuell am Laufen und umfasst 43 weitere Analysen. Für alle Parzellen, die einen tieferen Verschmutzungswert als 5 mg/kg aufweisen, wird eine Risikoanalyse erfolgen, um die notwendigen Massnahmen zu bestimmen.

Der Kanton Wallis und die Lonza haben sich geeinigt, dass der Entscheid der Vorfinanzierung seitens Lonza ohne Präjudiz und ohne Schuldanerkennung erfolgt. Die Klärung der Verantwortungsfrage und der beteiligten Akteure ist aktuell Gegenstand einer umfassenden Untersuchung, die das Departement für Verkehr, Bau und Umwelt (DVBU) durchführt.

Der Kanton Wallis und die Lonza sind fest entschlossen, die Probleme im Zusammenhang mit der Quecksilberverschmutzung in Zusammenarbeit mit den betroffenen Gemeinden konstruktiv zu lösen.

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