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Der Weg zur Bürgerin. 50 Jahre Frauenstimmrecht im Wallis - Ausstellung bis zum 31. Juli 2021

05/02/2021 | Dienststelle für Kultur | Kantonales Amt für Gleichstellung und Familie | Departement für Gesundheit, Soziales und Kultur

Das Staatsarchiv Wallis, die Mediathek Wallis - Sitten und das kantonale Amt für Gleichstellung und Familie präsentieren eine Ausstellung zum 50-jährigen Jubiläum des Frauenstimmrechts. Die Ausstellung in der Eingangshalle des Kulturzentrums Les Arsenaux zeichnet die verschiedenen Etappen der Erlangung des Frauenstimmrechts im Wallis nach und hebt die Pionierinnen hervor, die sich zusammen mit engagierten Männern dafür einsetzten, dass Frauen das Stimm- und Wahlrecht erhielten.

Diese Ausstellung wird fast auf den Tag genau 50 Jahre nach der Annahme des Frauenstimmrechts durch das Schweizer Volk am 7. Februar 1971 eröffnet.

Bis die Ausstellung öffentlich zugänglich ist, kann sie virtuell auf den Webseiten der Partnerinstitutionen entdeckt werden.

Endlich Staatsbürgerinnen!

Am 3. März 1957, vierzehn Jahre vor der Einführung des Frauenstimm- und -wahlrechts auf eidgenössischer Ebene, wagten in der Gemeinde Unterbäch im Oberwallis 33 der 86 Frauen zum ersten Mal in der Geschichte der Schweiz den Gang an die Urne. Dies geschah auch in Monthey, Martigny-Bourg und Siders. Dieser zugleich rebellische und symbolische Akt läutete das Ende der ungleichen rechtlichen Stellung der Schweizer Frauen ein. Am 12. April 1970 stimmte das Wallis dem Frauenstimmrecht zu, ein Jahr bevor es am 7. Februar 1971 auf eidgenössischer Ebene eingeführt wurde.

Diese zweisprachige Ausstellung soll als Retrospektive Menschen jeden Alters ansprechen. Sie zeichnet hauptsächlich den Kampf nach, den es brauchte, damit Frauen ein so grundlegendes Recht wie das Stimmrecht erhielten. Die Ausstellung hat zum Ziel, die Entwicklung, die heutige Situation sowie die nach wie vor bestehende Diskriminierung aufzuzeigen.

50 Jahre Frauenstimmrecht, und jetzt?

Obwohl bei den letzten Gemeinderatswahlen bedeutend mehr Frauen gewählt wurden, stellen sie oft weniger als ein Viertel der Gewählten; in den kantonalen Behörden liegt die Quote sogar unter 20%. Dies obwohl die Frauen 1971 das Stimmrecht erhielten und 1981 der Verfassungsartikel zur Gleichstellung der Geschlechter angenommen wurde. Der erste Frauenstreik fand im Jahr 1991 statt. Die Veränderung geht langsam voran. Es ist also notwendiger denn je, daran zu erinnern, dass die Schweiz als eines der letzten westlichen Länder den Frauen den Status von vollwertigen Bürgerinnen zusprach, und an die wiederholten abfälligen Kampagnen zu erinnern, die den Frauen dieses Grundrecht verweigerten. Die heutige Situation ist das Erbe dieser jüngeren Geschichte.

Die Ausstellung in Kürze

  1. Geschichte und Einführung des Frauenstimmrechts im Wallis und in der Schweiz
  2. Die Pionierinnen des Wallis im Fokus
  3. Iris von Roten, Frauen im Laufgitter (1958)
  4. Die wichtige Rolle der Männer
  5. Die Gegnerschaft und die Presse
  6. Die nachfolgenden 50 Jahre und die Schaffung des Kantonalen Amtes für Gleichstellung und Familie - Schlüsselmomente in einem fortwährenden Kampf

Ein Vermittlungsprogramm begleitet die Ausstellung: Führungen, Filmvorführungen, Gesprächsrunden, Erzählungen und zum Abschluss ein festlicher Brunch (Samstag, 12. Juni) in Anwesenheit der Frauen, die als Pionierinnen die politische Geschichte des Wallis geprägt haben.

Alle Informationen sind auf www.mediathek.ch und auf Youtube (Voies citoyennes - Der Weg zur Bürgerin) abrufbar.

Schulklassen sind ab sofort und nach Vereinbarung willkommen (http://www.kulturfunken.ch/).