Im Rahmen einer neuen Quartierüberbauung am Chemin Saint-Laurent haben am 20. Juli neue Grabungen begonnen. Die Archäologen haben neben den Überresten einer ehemaligen Kapelle auch einen Bestattungsplatz entdeckt, welcher möglicherweise ab dem Frühmittelalter benutzt worden war.

Anhand alter Katasterpläne gehören die Baureste zu einem dem Hl. Laurentius geweihten Kultbau, welcher bereits in Schriftquellen des 12. Jahrhunderts belegt ist. Der Bestattungsplatz könnte vor dieser Zeit entstanden und während mehreren Jahrhunderten genutzt worden sein. Der Kultort soll im 14. Jahrhundert von Einsiedlern genutzt und in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts von den Kapuzinern betreut worden sein.

Die Kapelle wurde von den französischen Truppen 1800 profaniert und von da an wurde sie nur noch profan genutzt. In einem fortgeschrittenen Verfallsstadium erfolgte auf Verlangen der verantwortlichen kantonalen Dienststelle 1958 der Abbruch zur Sicherung der benachbarten Strassen.

Die Untersuchungen in diesem Sommer werden es erlauben, die verschiedenen Bestattungsplätze und die religiöse Topographie innerhalb des Grossraums Saint-Maurice besser zu verstehen.