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Pflanzenschutzmitteilung Nr. 20

02/09/2020 | Dienststelle für Landwirtschaft

Weinbau

Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)

Die Aktivität der Kirschessigfliege im Weinberg bleibt stabil. Die Wetterbedingungen von letzter Woche wirkten sich scheinbar ungünstig auf die Aktivität des Insekts aus. Auf den Parzellen, die bei der Kontrolle vom 25. August die Toleranzgrenze von 4 % Beeren mit Eiablage erreicht hatten, wurde keine Verschlechterung festgestellt. Anfang dieser Woche haben 3 Traubenproben aus Risikoparzellen den Grenzwert erreicht (letzte Woche waren es 5). Die Anzahl Beeren mit Eiablage hat insgesamt abgenommen. Die detaillierten Resultate finden Sie unter http://www.agrometeo.ch/de/drosophila-suzukii-eiablage  

Das Auftreten der Kirschessigfliege im Traubenbereich geht übrigens nicht immer mit der Ablage von Eiern auf der Beere einher. Die Beobachtung von ausgewachsenen Individuen alleine rechtfertigt also noch keine Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln.

Auf empfindlichen Parzellen mit Rebsorten der 2. und 3. Reifeperiode (Syrah, Humagne rouge, Cornalin), auf denen in den letzten Jahren Eiablagen beobachtet wurden, kann das Anbringen von Seitennetzen in diesen Tagen noch sinnvoll sein.

Essigfäule

Die für Essigfäule anfälligen Parzellen müssen regelmässig kontrolliert und die Befallsherde eliminiert werden. Schützen Sie die Trauben vor Vögeln und Wespen (Hauptverursacher der Essigfäule). Bei Vorhandensein von Essigfäule sollten Sie die Möglichkeit in Erwägung ziehen, die Ernte einzubringen, sofern dies die Traubenreife zulässt (siehe weiter unten Reiferesultate). Achten Sie in diesem Fall darauf, keine verletzten Beeren am Boden zu lassen (prophylaktische Massnahme für angrenzende Parzellen gegen die Kirschessigfliege).

Vergilbungen der Rebe, goldgelbe Vergilbung und Schwarzholzkrankheit

Derzeit läuft eine Überwachung des Rebbergs, um von Vergilbung der Rebe befallene Rebstöcke zu identifizieren und anschliessend zu entfernen. Da die harmlose Schwarzholzkrankheit und die Quarantänekrankheit goldgelbe Vergilbung die gleichen Symptome verursachen, können sie nur durch eine Analyse im Labor unterschieden werden.

Im Rebberg von Yvorne wurde ein neuer Befallsherd von goldgelber Vergilbung entdeckt. Es handelt sich dabei bereits um den zweiten Fall dieses Jahr im Waadtländer Chablais. Wir bitten Sie, Ihre Reben sehr aufmerksam zu beobachten, damit Rebstöcke mit Symptomen identifiziert werden können. Illustrationen und Zusatzinfos finden Sie auf der Internetseite: www.flavescencedoree.ch

Wenn Sie Rebstöcke mit verdächtigen Symptomen finden oder Zweifel haben, kennzeichnen Sie diese bitte und setzen Sie sich umgehend mit dem Weinbauamt in Verbindung (027 606 76 40) oder melden Sie den Fall per E-Mail an stephane.emery@admin.vs.ch (geben Sie die Parzellennummer, Gemeinde, Rebsorte, Ihren Namen und Ihre Telefonnummer an). Diesen Herbst wird dann eine Probe entnommen, um herauszufinden, um welche Krankheit es sich handelt.

Reifekontrolle der hauptsächlichsten Rebsorten

Der Durchschnitt der Resultate wird anhand eines Parzellennetzes, welches eine regionale Verteilung berücksichtigt, ermittelt. Der Ertrag pro m2 der Parzellen entspricht dem der Kategorie AOC (I), welche in der Verordnung über den Rebbau und den Wein vom 17. März 2004 vorgeschrieben ist.

Detaillierte Resultate sowie einen mehrjährigen Vergleich finden Sie im Internet unter https://www.vs.ch/landwirtschaft (Weinbau / technische Informationen / Reifekontrolle der Trauben) oder via das herunterladbare App «AgriVS» für Smartphones wie auch für Tablets.

Kantonales Weinbauamt