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Pflanzenschutzmitteilung Nr. 13

08/07/2020 | Dienststelle für Landwirtschaft

Weinbau

Entwicklung der Reben

2020 gleicht den Jahren 2018 und 2017. Im Vergleich zu 2019 besteht ein Vorsprung von schätzungsweise 12-15 Tagen.

Die phänologischen Entwicklungsstadien sind äusserst heterogen. Je nach Sektor und Rebsorte befinden sich die Trauben zwischen Stadium 73 (Schrotkorn) und Studium 77 (Traubenschluss). Die Reife der Rebsorten der 1. Epoche wird schätzungsweise zwischen dem 20. und 25. Juli 2020 erfolgen.   

Echter und falscher Mehltau

Der Gesundheitszustand des Weinbaugebiets ist gesamthaftgesehen gut. Ein optimaler Schutz der Trauben und des Laubes vor diesen beiden Krankheiten muss jedoch bis zur Reife gewährleistet sein. Sofern das Wetter warm und trocken bleibt und der Traubenbereich gut durchlüftet ist, können die Behandlungsintervalle auf völlig gesunden Parzellen leicht verlängert werden (9 - 11 Tage für Kontaktprodukte und 13 - 14 Tage für die anderen).

Da die Wetterbedingungen für die Entwicklung des Echten Mehltaus günstig sind (frische Nächte, heisse Tage, Tau) müssen bis zum Traubenschluss öfters Kontrollen durchgeführt werden. In Parzellen mit sichtbaren Symptomen des Echten Mehltaus sollte bei sonnigem Wetter bei Temperaturen zwischen 20-25°C - nicht darüber, damit es keine Verbrennungen gibt - eine Bestäubung mit Schwefel durchgeführt werden.

Traubenwickler

Die Flüge der 2. Generation Traubenwickler hat vor ca. zwei Wochen begonnen. Die Zahl der gefangenen Tiere ist jedoch äusserst gering, weswegen jegliche Behandlung überflüssig ist und dies sowohl in Gebieten mit Verwirrung wie auch in Rebbergen ohne Verwirrung.

Obenabnehmen und Wasserstress

Bei Trockenheit wird empfohlen, häufig oben abzunehmen, um pro Mal weniger Laub zu entfernen. Tatsächlich kann ein allzu starker Beschnitt in Zeiten der Trockenheit zu einem Wachstumsstopp und zu einer Beeinträchtigung der Beerenentwicklung (enferrement) führen.

Pflege der Anpflanzungen

Da die Wurzeln von jungen Pflanzen oberflächlich sind, müssen diese bewässert werden, falls die Bewässerung in Form von Beregnung erfolgt, muss der Blattschutz innerhalb der 2-3 darauffolgenden Tagen erneuert werden. Durch die Rodung der Vegetation in und zwischen den Reihen kann die Entwicklung von Krankheiten und Wasserkonkurrenz eingeschränkt werden.

Drosophila suzukii (Kirschessigfliege)

Bis anhin wurde fast keine Kirschessigfliege im Rebberg festgestellt. Wir möchten aber trotzdem daran erinnern, dass eine erfolgreiche Bekämpfung von Echtem Mehltau der erste Schritt ist, um das Platzen der Traubenbeeren zu verhindern, was später in der Saison Fäulnisherde zur Folge haben kann. Ausserdem reduziert die Blattentfer-nung im Bereich der Trauben bei anfälligen Rebsorten das Risiko einer Entwicklung von Essigfäule.

 

Kantonales Weinbauamt