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Pflanzenschutzmitteilung Nr. 12

24/06/2020 | Dienststelle für Landwirtschaft

Weinbau

Echter und falscher Mehltau

Der Druck von Echtem Mehltau auf Blatt und Trauben nimmt zu. Die Wetterbedingungen der letzten Woche haben Infektionen begünstigt, die allerdings erst in ein paar Tagen sichtbar sein werden. Für die Verbreitung des Falschen Mehltaus hingegen waren die Wetterbedingungen nicht günstig. Allerdings sind die Zyklen bereits im Gange und durch die häufigen Regenfälle der letzten 15 Tage werden trotzdem Symptome auftreten.

Die Reben sind bis zum Traubenschluss sehr anfällig für Echten Mehltau. Es ist deshalb äusserst wichtig, zwischen zwei Spritzungen nicht länger als zwei Wochen verstreichen zu lassen und mit den Laubarbeiten à jour zu sein. Bei nachgewiesenem Befall (Symptome von Echtem Mehltau auf der Traube) muss rasch gehandelt werden. Es kann eine Anwendung mit Stäubeschwefel durchgeführt werden (25 kg/ha). Achtung: Führen Sie diese Behandlung nicht bei über 30°C durch, denn es besteht Verbrennungsgefahr! Optimale Bedingungen: 25°C bis 28°C, gute Lichtverhältnisse, keine Gewitter am Ende des Tages. Wenn die Bedingungen nicht erfüllt sind, ist auch die Anwendung von Netzschwefel wirksam.

In den per Helikopter behandelten Sektoren empfehlen wir Ihnen, vor Traubenschluss auch noch eine unterstützende Behandlung gegen die zwei Krankheiten am Boden durchführen. Achten Sie dabei darauf, andere chemische Gruppen einzusetzen, als die, die per Helikopter aufgetragen werden.

Bei einer Bewässerung durch Berieselung muss zwei bis drei Tage danach gegen Krankheiten gespritzt werden.

Botrytis (Grauschimmelfäule)

In den meisten Situationen reichen präventive Massnahmen aus, um die Entwicklung von Botrytis im Zaun zu halten: gute Durchlüftung des Traubenbereichs durch die Traubensorte angepasstes Entlauben und Abbeeren, Vermeiden von Verletzungen der Beeren, Kontrolle über Bewässerung und Wuchskraft der Rebe. Die Traubenteilung ist ein sehr wirksames Mittel und im Allgemeinen sogar nützlicher als eine chemische Behandlung. Diese Massnahme verringert auch die Risiken einer Reifeblockade am Ende der Saison und die Gefahr von Stiellähme.

Falls erforderlich, kann bei anfälligen Rebsorten oder Parzellen kurz vor der Traubenschliessung eine spezifische Behandlung durchgeführt werden.   


Kantonale Dienststelle für Landwirtschaft