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Pflanzenschutzmitteilung Nr. 18

25/09/2019 | Dienststelle für Landwirtschaft

Weinbau

Allgemeine Situation

Die Weinernte wurde gemäss dem Branchenverband der Walliser Weine (BWW) offiziell an diesem Montag, 23. September 2019, eröffnet. Die für die nächsten Tage gemeldeten wechselhaften Wetterbedingungen erschweren die Organisation der Weinernte. Hinsichtlich der Entwicklung der nachfolgenden Resultate der Reifekontrolle vom 24. September 2019 sollten Rebsorten, die ihre optimale Reife erlangt haben, unverzüglich geerntet werden, um ihren Gesundheitszustand zu bewahren und jegliche Verschlechterung zu vermeiden.

Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)

Das milde und sonnige Wetter der letzten Woche trug dazu bei, dass der Befall mit der Kirschessigfliege im Weinberg gestoppt wurde. Am 19. September 2019 wurden 57 Stichproben aus dem ganzen Walliser Weinbaugebiet kontrolliert. Von den 57 kontrollierten Stichproben waren mehr als 70 % ohne Eiablage (41/57) ! Die Palette an Stichproben, welche den Schwellenwert erreicht haben, besteht aus Rebsorten und/oder anfälligen Zonen. Die Zahl der Eiablagen in diesen regelmässig kontrollierten Stichproben hat sich hingegen stabilisiert oder ging bei gewissen Stichproben seit der letzten Kontrolle gar zurück. Diese anfälligen Parzellen sollten als Erste gelesen werden. Wir raten Ihnen, Ihre spätreifenden, anfälligeren Rebsorten regelmässig zu kontrollieren, um einer eventuell nötigen Behandlung mit Kaolin (Surround) vorzugreifen.

Kontrollergebnisse

Die Kontrolle der 57 Parzellen vom 19. September 2019 ergab folgendes Ergebnis:

  • 9 Stichproben erreichten den Schwellenwert (mindestens 4 % der Beeren mit Eiablage): 4 Dunkelfelder in Salgesch, Grône, Saillon und Saxon; 3 Gamay in Zeneggen, Martinach und Vouvry; 1 Garanoir in Riddes und 1 Eyholzer roter.
  • 7 Stichproben mit einer einzigen Eiablage: 2 Gamaret in Grône und Saxon; 1 Dunkelfelder in Salgesch; 1 Gamay in Charrat; 1 Pinot noir in Visperterminen; 1 Humagne rouge und 1 Syrah in Leytron.
  • 41 Stichproben enthielten keine Eiablage (70 %).

Die Ergebnisse der nächsten Kontrolle, die dank der Hilfe von Vitival mit mehr Stichproben durchgeführt wird, werden zuerst auf der mobilen App AgriVS ab Freitagabend und danach wie gewöhnlich in der nächsten Pflanzenschutzmitteilung veröffentlicht.

Reifekontrolle der hauptsächlichsten Rebsorten

Der Durchschnitt der Resultate wird anhand eines Parzellennetzes, welches eine regionale Verteilung berücksichtigt, ermittelt. Der Ertrag pro m2 der Parzellen entspricht dem der Kategorie AOC (I), welche in der Verordnung über den Rebbau und den Wein vom 17. März 2004 vorgeschrieben ist.

Detaillierte Resultate sowie einen mehrjährigen Vergleich finden Sie im Internet unter https://www.vs.ch/web/sca/controle-de-maturite-des-raisins (Weinbau / technische Informationen / Reifekontrolle der Trauben) oder via das herunterladbare App «AgriVS» für Smartphones wie auch für Tablets.

Vergilbung der Rebe : Goldgelbe, Vergilbung und Schwarzholzkrankheit

Die goldgelbe Vergilbung ist eine schwerwiegende Quarantänekrankheit, die sich mit Hilfe eines Vektorinsekts epidemisch ausbreitet. Sie kann zum Herausreissen ganzer Parzellen führen, wenn die kranken Rebstöcke nicht entdeckt und unverzüglich gemeldet werden. Die Schwarzholzkrankheit hingegen ist eine harmlose Krankheit in unserer Gegend. Kommt sie jedoch zu viel vor, kann sie Rebstöcke, die mit goldgelber Vergilbung befallen sind, verdecken. Die Symptome der beiden Krankheiten sind tatsächlich absolut identisch und nur eine Analyse im Labor kann den Unterschied aufzeigen.

Die kranken Rebstöcke zeichnen sich durch die kumulierte Präsenz nachfolgender drei Symptome aus, wobei sich diese im Allgemeinen auf einen Teil des Rebstocks konzentrieren (nur ein Teil des Rebholzes ist befallen):

  • sektorielle oder vollständige Verfärbung der Blätter und nach unten gerollte Blattspreiten;
  • Vertrocknung der Blütenstände oder Schrumpfen der Beeren, die sauer bleiben;
  • unvollständige oder fehlende Verholzung der Triebe (dieses Symptom ist nicht immer eindeutig).

Wir empfehlen Ihnen, in erster Linie junge Reben (3 - 10 Jahre) mit Rebsorten zu kontrollieren, welche die Vergilbungssymptome klar zeigen, wie Pinot noir, Gamay, Gamaret, Diolinoir, Divico, Granoir, Galotta, Humagne rouge, Chardonnay, ... Es können jedoch alle Rebsorten befallen werden.

Im Zweifelsfall muss beim Auftreten von Rebstöcken mit Symptomen unverzüglich das Weinbauamt kontaktiert werden (027 606 76 40) !

Illustrationen und Zusatzinfos finden Sie auf der Internetseite:
https://www.agroscope.admin.ch/agroscope/de/home/themen/pflanzenbau/pflanzenschutz/agroscope-pflanzenschutzdienst/quarantaeneorganismen/goldgelbe-vergilbung.html.