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Pflanzenschutzmitteilung Nr. 15

07/07/2021 | Dienststelle für Landwirtschaft

Weinbau

Falscher und echter Mehltau

Der Druck durch Falschen und Echten Mehltau bleibt hoch. Es ist zwingend erforderlich, den Gesundheitszustand der Parzellen zu überprüfen und den Schutz bis zur Reife aufrechtzuerhalten. Dabei müssen der Zeitpunkt der letzten Anwendung, die eingesetzten Wirkstoffe und die Regenmenge (Auswaschung der Kontaktprodukten bei mehr als 20-25 mm Regen) berücksichtigt werden. 

Falscher Mehltau: Das feuchte Wetter begünstigt weiterhin die Entwicklung von Falschem Mehltau. Seit Mitte Juni folgten mehrere Infektionszyklen aufeinander, was einen sehr starken Druck auf den gesamten Rebberg ausübt. Der Befall wird zunehmend auch an den Trauben in Form von grau-weisslichen beobachtet, und an den Blättern nehmen die für diese Krankheit charakteristischen Sporenflecken zu. 

Um die Ausbreitung von grau-weisslichen einzuschränken, entlauben Sie vorsichtig die Traubenzone, aber achten Sie darauf, dass genügend Laub übrig bleibt, um die Reifung zu gewährleisten. Führen Sie die Behandlungen in kurzen Abständen und, wenn möglich, Zeile um Zeile durch. Schneiden Sie regelmässig, um das Inokulum zu reduzieren. In den über den Luftweg behandelten Gebieten sollten Sie vermehrt auf dem Boden eingreifen. 

Echter Mehltau: Die jungen Beeren, die sich gerade erst entwickeln, sind sehr anfällig für Echten Mehltau. Es ist daher wichtig, das Fortschreiten möglicher Infektionen bis zum Traubenschluss zu verhindern. Die Belüftung der Traubenzone schafft ungünstige Bedingungen für pathogene Pilze und ermöglicht eine bessere Abdeckung durch Behandlungsmittel. Wenn Sie nur Schwefel verwenden, soll eine Dosis von 6.4 kg/ha angewendet werden.  
Es wird empfohlen, eine Behandlung pro Jahr bei resistenten Rebsorten durchzuführen, insbesondere beim Divico und Divona. 

Botrytis (Grauschimmelfäule)

In den meisten Fällen reichen präventive Massnahmen aus, um die Entwicklung von Botrytis im Zaun zu vermeiden: gute Durchlüftung der Traubenzone durch der Traubensorte angepasstes Entlauben und Abbeeren, Vermeiden von Verletzungen der Beeren, Kontrolle über Bewässerung und Kraft der Rebe. Die Traubenteilung ist ein sehr wirksames Mittel und im Allgemeinen sogar nützlicher als eine chemische Behandlung. Diese Massnahme verringert auch die Risiken einer Reifeblockade am Ende der Saison (Traubenwelke) und die Gefahr von Stiellähme. 

Für bestimmte Parzellen, die sich in den letzten Jahren anfällig zeigten und bei denen die vorbeugenden Massnahmen nicht ausreichen, kann eine spezifische Behandlung gegen Botrytis gerechtfertigt sein. Eine einmalige Anwendung kurz vor dem Traubenschluss ist am wirksamsten.

Hagelschutz

Es besteht weiterhin die Gefahr von Gewittern mit Hagel. Bei Hagelschäden hängen die zu ergreifenden Massnahmen von der Intensität des Schadens und dem Entwicklungsstadium der Rebe ab. 

Das Weissfäule-Risiko ist in unserem Kanton fast nicht vorhanden, daher zielen die Massnahmen auf eine Erneuerung des Schutzes gegen echter- und falscher Mehltau. 

  • Mittlere bis schwere Schäden: Blätter und Triebe sind mehr oder weniger verletzt. 
    Massnahmen: Ziehen Sie die nächste Behandlung vor (maximaler Abstand: 6-8 Tage) und wählen Sie Präparate mit Teilwirkung gegen Botrytis. Verwenden Sie spezifische Produkte zur Bekämpfung von Botrytis nur dann, wenn ihr Einsatz bereits geplant war (empfindliche Rebsorten in Risikosituationen) und respektieren Sie die maximale Anzahl der Anwendungen. 
     
  • Sehr schwere Schäden: Alle Blätter, Triebe und Gescheine sind zerstört. 
    Massnahmen: Lassen Sie alles stehen. Kein Ausbrechen, keinen Schnitt. Warten Sie das Einsetzen der 3-4 Blattentwicklung ab. Erst dann kann eine Behandlung in Betracht gezogen wird. Ziel ist es, möglichst viel Blattmasse für die Reservestoffbildung für den Winter zu erhalten. 


Kantonales Weinbauamt