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Pflanzenschutzmitteilung Nr. 14

30/06/2021 | Dienststelle für Landwirtschaft

Weinbau

Reduktion der Drift

Um die Drift von Pflanzenschutzmitteln (PSM) zu reduzieren, ist es unerlässlich, die Spritzgeräte richtig einzustellen und den Abstand der unbehandelten Pufferzone entsprechend der Beschaffenheit der Nachbarparzelle (Gewässer, Biotop, Wohngebiet, Parzelle mit Bio-Produktion usw.) einzuhalten. Siehe: Agridea Merkblätter: Reduktion der Drift und Abschwemmung von Pflanzenschutzmitteln - Pflanzenschützer

Die bei der Zulassung der PSM festgelegten Bedingungen (Bemerkungen SPe 3) sind bei der Anwendung auch zu beachten. Siehe: Reduktion der Risiken bei der Anwendung von PSM

Aktuelle Situation

Die aktuellen Wetterbedingungen halten das Risiko einer Infektion mit Echtem und Falschem Mehltau hoch. Im Walliser Weinberg werden häufig Symptome des Falschen und Echten Mehltaus beobachtet. Zu Beginn des Beerenwachstums ist die Rebe anfällig für Krankheiten. Um die Ausbreitung des Befalls zu verhindern, müssen die Trauben und das Laub unbedingt geschützt werden.

Falscher und echter Mehltau

Aktuell können sich Infektionen sehr schnell entwickeln. Daher ist es ratsam, häufige Kontrollen in den Parzellen durchzuführen, regelmässig zu schneiden, in den von Helikoptern behandelten Gebieten auf dem Boden einzugreifen, die Abstände zwischen den Behandlungen zu verkürzen (10 bis 12 Tage zwischen zwei Eingriffen in Reben, die mit Syntheseprodukten behandelt werden, und zwischen 8 und 10 Tagen in Reben ohne Behandlung mit Syntheseprodukte). Auf Parzellen, die nur mit Kontaktprodukten behandelt werden, muss die Anwendung wiederholt werden, wenn nach der letzten Behandlung 20-25 mm Regen gefallen ist.

Bei starkem Befall und wenn eine aktive Sporenbildung sichtbar ist, sind Kontaktmittel der Sorte Multi-Site wie Kupfer oder Folpet zu bevorzugen, um die neuen Blätter und Trauben zu schützen. Für Reben, die ohne Synthesemittel bewirtschaftet werden, wird die Behandlung mit Kupfer (300 g/ha) alle 4 bis 5 Tage empfohlen, je nach Menge der Niederschläge, Tau und Beobachtung des Krankheitsverlaufs der Rebe.

Da die Gewitterlage die Entwicklung des Echten Mehltaus stark begünstigt, empfehlen wir Ihnen, Ihre Parzellen aufmerksam zu überprüfen und mindestens alle 12 Tage Anwendungen vorzunehmen oder sogar häufiger im Falle starker Gewitter, die Pflanzenschutzmittel auswaschen können. Bei Symptomen auf der Traube kann eine Anwendung mit Schwefel in Pulverform (25 kg/ha) durchgeführt werden, vorausgesetzt, die Temperaturen liegen über 25°C, die Lichtverhältnisse sind gut und es gibt keine abendlichen Gewitter. Falls diese Voraussetzungen während 2 bis 3 aufeinanderfolgenden Tagen nicht erfüllt werden, sollte eher auf ein Produkt zurückgegriffen werden, das eine behandelnde Wirkung gegen Echten Mehltau aufweist (Netzschwefel mit Kaliumbicarbonat oder Fenpropidin oder Spiroxamine (für diese zwei aktiven Stoffe gilt: höchstens 3x/Jahr)). Da solche Produkte eine kurze Wirkungsdauer haben (8 bis 10 Tage), muss der Schutz nach ihrer Anwendung rasch erneuert werden. 

Grau- und essigfäulnis

Die folgenden vorbeugenden Massnahmen bilden die Grundlagen der Fäulnisbekämpfung: gute Durchlüftung des Traubenbereichs durch der Traubensorte angepasstes Entlauben und Abbeeren, Vermeiden von Verletzungen der Beeren, Kontrolle über Bewässerung und Kraft der Rebe... Bei richtiger Anwendung sind diese Massnahmen in den allermeisten Parzellen des Mittelwallis ausreichend. Das Halbieren der Trauben ist eine sehr wirksame Methode und verringert die Risiken für Stiellähme und Reifeblockade (Traubenwelke) Ende Saison.

Kantonales Weinbauamt