Medienmitteilung Departement für Finanzen und Energie Dienststelle für Energie und Wasserkraft

Photovoltaik-Solaranlagen - Studie zum Solarenergiepotenzial im bebauten Gebiet

Der Kanton Wallis hat in einer Studie das Produktionspotenzial von Solarenergie evaluiert, das sich durch die Installation grosser Photovoltaikanlagen im bebauten Gebiet realisieren liesse. Dieses Potenzial wird auf 1'000 bis 1'800 GWh/a geschätzt. Die Realisierung dieses Potenzials würde es ermöglichen, die vom Kanton in seiner Energiestrategie formulierten Zwischenziele 2035 für die Produktion von Solarstrom aus Photovoltaikanlagen zu erreichen. Um dieses Potenzial zu nutzen, will der Kanton den kantonalen Richtplan anpassen und Massnahmen identifizieren, um die Installation von Photovoltaik-Solaranlagen im bebauten Gebiet zu erleichtern und zu fördern.

In seiner kantonalen Energiestrategie hat es sich der Staatsrat zum Ziel gesetzt, langfristig (bis 2060) den Schritt zu einer 100 % erneuerbaren und einheimischen Energieversorgung zu machen. Um diese Vision zu realisieren, hat die Dienststelle für Energie und Wasserkraft (DEWK) sektorielle Strategien in den Bereichen Wasserkraft, Windenergie, Solarenergie und Gas ausgearbeitet.

Bei der angestrebten Energiewende wird der Stromproduktion aus Sonnenenergie eine grosse Bedeutung beigemessen. Parallel zu den Projekten für alpine Solarparks hat sich die DEWK nun auch mit dem Potenzial grosser Photovoltaik-Solaranlagen im bebauten Gebiet befasst. Bei der Erstellung ihrer Analyse stützte sich die Dienststelle auf Photovoltaikanlagen mit einer Fläche von 200 m2 oder mehr und einer Produktionskapazität ab 30 kWp.

Im Fokus der Beurteilung standen sechs Arten von grossflächigen PV-Anlagen: auf Wasserkraftanlagen (Stauseen und -mauern), auf und an grossen Gebäuden (Dächer und Fassaden), auf Strasseninfrastrukturen (Lärmschutzwände, Galerien, Stützmauern, Rückhaltesysteme, Strassenüberdeckungen), auf Gewächshäusern, auf Abwasserreinigungsanlagen und Freiflächenanlagen (Parkplätze, Materialdepots, Steinbrüche, Kiesgruben, Deponien, Abfallsammelstellen). Wie die Ergebnisse zeigen, besteht das grösste Produktionspotenzial bei Gebäuden, Strasseninfrastrukturen und Freiflächenanlagen. Dabei hängt die Realisierung dieser Projekte unter anderem von der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit, von gesetzlichen Auflagen, von Fördermassnahmen sowie von der Akzeptanz der jeweiligen Gemeinden, der Bevölkerung und der verschiedenen Interessenverbände ab.

Das Potenzial für die Stromerzeugung durch grosse Solaranlagen im bebauten Gebiet wird auf 1'000 bis 1'800 GWh/a geschätzt. Seine Realisierung würde es ermöglichen, die kantonalen Ziele 2035 im Bereich der Solarstromproduktion zu erreichen, die auf 900 GWh/a festgelegt wurden.

Um dieses Potenzial auszuschöpfen, hat der Staatsrat nun das Departement für Finanzen und Energie und das Departement für Mobilität, Raumentwicklung und Umwelt mit der Anpassung des kantonalen Richtplans und der Ausarbeitung von Massnahmen beauftragt, welche die Installation von Photovoltaikanlagen im bebauten Gebiet vereinfachen und fördern sollen.